Linzer inszeniert in Salzburg

Georg Schmiedleitner ist einer der wichtigsten international wirkenden Theatergrößen aus Oberösterreich und er nutzt derzeit bei den Salzburger Festspielen eine sich ihm bietende Gelegenheit: Der Linzer ist in die Produktion „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus eingestiegen.

Am 28. Juli vor 100 Jahren erklärte Österreich-Ungarn dem Königreich Serbien den Krieg, ein Lokalkrieg, der innerhalb weniger Tage zum Kontinentalkrieg eskalierte. Die Salzburger Festspiele widmen sich in diesem Jahr ganz der Aufarbeitung dieser Ereignisse, deren Schrecken bis heute nachwirken.

Georg Schmiedleitner, Regisseur, Linz

APA/Robert Jäger

Neubesetzung nach Hartmann

Eine der zentralen Inszenierungen dabei ist die Tragödie „Die letzten Tage der Menscheit“, die Karl Kraus als unspielbar bezeichnete und in der er mit Originalzitaten die Unmenschlichkeit und Absurdität des Krieges entlarvt. Als Regisseur für die Koproduktion mit dem Wiener Burgtheater war Matthias Hartmann vorgesehen. Mit der Entlassung des Burgtheaterdirektors Hartmann musste die Regie neu besetzt werden.

Georg Schmiedleitner, Regisseur, Linz, inszeniert "Die letzten Tage der Menschheit"

APA/Barbara Gindl

„Mit dem Wahnsinn im Hinterkopf“

Mitten in den Probenarbeiten zu Wagners „Walküre“ erhielt der langjährige Leiter des Linzer Theaters Phönix den Hilferuf. Fünf Minuten vor zwölf diese Produktion zu übernehmen ist genauso verrückt wie damals das Theater Phönix zu kaufen, meinte Schmiedleitner risikobereit. „Mit dem Wahnsinn im Hinterkopf“ - so der Regisseur, der sich mit engagierten und provokanten Theaterproduktionen etwa über das Migrationsthema international einen Namen gemacht hat, gehe er nach Salzburg. Dienstag um 18.00 Uhr ist Premiere am Salzburger Landestheater.