„Rip-Deals“ können Opfer teuer kommen

Sogenannte „Rip-Deals“, bei denen die Opfer zuletzt mit Papierschnitzeln statt Geld dastehen, waren nur aus dem Ausland bekannt. Jetzt warnt die Polizei davor, dass auch in Österreich auf diese Weise dunkle Geschäfte gemacht werden, die bis zu eine Million Euro kosten können.

In der neuesten Variante der „Rip-Deals“ werden die potenziellen Opfer, vorwiegend Geschäftsleute, die einen Investor suchen, werden zwar nach wie vor zu einem ersten Treffen ins Ausland, meist nach Italien, bestellt. Es wird dabei aber kein Geldtausch oder eine Vorauszahlung verlangt.

Geld wird bei Besichtigung ausgetauscht

Die Täter bestehen inzwischen nur noch darauf, dass sie eine nach dem Vertragsabschluss fällig werdende Provision oder erste Ratenzahlung, und dabei kann es sich durchaus um einen namhaften Geldbetrag handeln, kurz vor dem Vertragsabschluss in bar besichtigen dürfen. Die Betrüger fordern nicht mehr, dass das Opfer dieses Geld ins Ausland bringt, sondern die Täter kommen zu ihm in die Geschäftsräume oder auch in dessen Bank in den dortigen Tresor- oder Schließfachraum.

Schließfach

APA/jw/hg/lrei lof

Die Geldübergabe findet oft in einem Tresor- oder Schließfachraum statt

Bei dieser „Besichtigung“ gelingt es den Gaunern aber, dass sie unbemerkt das Geld austauschen und wertlose Papierschnipsel hinterlassen. Meist dauert es Tage oder sogar Wochen bis die Geschädigten den Betrug bemerken.

Mehr als zwei Millionen Euro Schaden

Allein im deutschsprachigen Raum sollen Betrüger mit dieser Masche schon mehr als zwei Millionen Euro erbeutet haben, meint die Polizei. In Wien konnten im April zwei Täter festgenommen werden, die schon 800.000 Euro ausgetauscht hatten. Die Banden machten aber weiter: Im Juni wurde in Oberösterreich ein Fall mit 370.000 Euro Schaden angezeigt. Das Landeskriminalamt konnte obendrein einen Schaden von einer Million Euro knapp verhindern.

Schwarzgeld und Imageverlust

Die betrogenen Firmen scheuen aus diversen Gründen - weil Schwarzgeld im Spiel ist oder auch aus Angst vor einem Imageverlust - eine Anzeige bei der Polizei, wie sie immer wieder feststellen muss. Sie ersucht aber, dass ihr vollendete Taten beziehungsweise laufende Anbahnungen sofort gemeldet werden und verspricht, dass alle Mitteilungen vertraulich behandelt werden.

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