Betriebsversammlungen bei ÖBB
Am Abend vor den Betriebsversammlungen in Linz und Graz hat man sich doch geeinigt. 2,6 Prozent wollte die Gewerkschaft, 2,2 hat die Arbeitgeberseite angeboten. 2,6 Prozent Brutto auf alle Kollektivverträge und Ist-Löhne sind es geworden. Auf jeden Fall aber einmal mindestens 55 Euro. Das betrifft rund 34.000 Beschäftigte, nicht nur bei den ÖBB, sondern auch bei der mehrheitlich privat geführten Westbahn oder kleineren Bahnen wie etwa Stern und Hafferl.
Kleinere Einkommen stärker angehoben
Diese Lösung sei „sozial gestaffelt“, heißt es auf der Arbeitgeberseite - kleinere Einkommen werden laut dem Chefverhandler der Arbeitgeber Thomas Scheiber stärker angehoben. Das sei für den Arbeitgeber gerade noch „finanziell stemmbar“, hieß es.
Versammlung am Linzer Hauptbahnhof
400 Bahnmitarbeiter nahmen am Donnerstag an der Betriebsversammlung am Werkstättengelände des Linzer Hauptbahnhofs teil. vida-Verhandler Gerhard Tauchner informierte über den „Abschluss mit Augenmaß für beide Seiten“, nennenswerte Probleme im Zugverkehr gab es durch die Veranstaltung nicht.
In der großen Werkshalle hinter den Schienen versammelten sich zwischen Stahlträgern und Schienenteilen vor allem Arbeiter und warteten auf das, was die Gewerkschafter zu sagen hatten. Die Eckpunkte waren bereits durchgedrungen, man wollte es aber direkt von den Belegschaftsvertretern hören. Recht gesprächig zeigten sich die meisten nicht, die Palette der Wortmeldungen erschöpfte sich in „Na ja, es könnt’ halt schon ein bisserl mehr sein“ oder „Mal schauen, ist eh ok“. Auch wenn Euphorie anders aussieht, herrschte spürbar Erleichterung über den Abschluss.
Seitens der Belegschaft hat man sich offensichtlich bemüht, keine Probleme entstehen zu lassen. Jene, die nicht an der Betriebsversammlung teilnehmen konnten, weil sie Dienst versahen, sollen in den kommenden Tagen in eigenen Info-Veranstaltungen ebenfalls unterrichtet werden