Vorerst keine tägliche Turnstunde

Die „tägliche Turnstunde“ in der Schule war eines der großen Wahlkampfthemen bei der Nationalratswahl. Mittlerweile ist es ruhig darum geworden. In OÖ. verweisen die zuständige Landesrätin und auch der Landesschulrat auf den Bund, der kein Gesetz gemacht habe.

Im Wahlkampf hat sie noch für viel Schwung gesorgt, nun herrscht offenbar Stillstand. In Oberösterreich gibt es die „tägliche Turnstunde“ jedenfalls nicht, heißt es aus dem Büro von Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP).

Nur Bund kann Lehrpläne ändern

Stattdessen werden so genannte „Bewegungseinheiten“ angeboten. Diese aber nur in Volksschulen und in etwa 250 Ganztagsschulen, und nur auf freiwilliger Basis. Eine verpflichtende zusätzliche Turnstunde könne Hummer gar nicht einführen, heißt es aus ihrem Büro, da nur der Bund die Lehrpläne ändern kann.

Die freiwilligen „Bewegungseinheiten“ sollen aber auf rege Beteiligung stoßen. Im Landesschulrat ist die „tägliche Turnstunde“ momentan kein Thema, so Präsident Fritz Enzenhofer. Denn es gäbe sehr gute Sportvereine und viele Möglichkeiten, sich zu bewegen. Er glaube, man brauche für sportliche Aktivitäten nicht immer die Schule.

Enzenhofer kritisch

Zudem koste sie viel Geld, 200 Millionen Euro müssten vom Bund für die Lehrer zusätzlich aufgebracht werden, so Enzenhofer. Er sei zwar nicht dagegen, aber sehr kritisch. Es gebe keine tägliche Mathematik- oder Deutschstunde und er bezweifle, dass die Schüler durch eine tägliche Turnstunde besser werden.

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Das sieht die Bundessportorganisation anders. In einer Kampagne wurden voriges Jahr 150.000 Unterschriften gesammelt und der Politik vorgelegt. An Schulen, an denen mehr Bewegung gemacht werde, seien die Schüler leistungsfähiger, heißt es.

Die „tägliche Turnstunde“ könne aber nur die Unterrichtsministerin einführen. Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) verhandelt sie noch mit Sportminister Gerald Klug (SPÖ). Es tue sich zwar einiges, noch ist aber nichts fix