Verbesserungen für Hausärzte

Die Arbeitsbedingungen der Hausärzte sollten verbessert, der Nachwuchs an den Berufsalltag eines Landarztes herangeführt werden. So wollen die Ärztekammer und Gebietskrankenkasse auf den steigenden Hausärztemangel reagieren.

Seit zehn Jahren arbeiten die Gebietskrankenkasse (GKK) und die Ärztekammer zusammen. Auch wenn ihre Allianz aufgrund von unterschiedlichen Interessen Streitpotenzial in sich birgt, versuchen sie für ihre Versicherten bzw. Patienten gemeinsam an dem Gesundheitssystem zu feilen.

Derzeit ist ihre größte Herausforderung die sich immer verschärfendere Lage bei den Hausärzten. Wolfgang Ziegler von der Ärztekammer, selbst Hausarzt in Kremsmünster, sagt, dass in den nächsten Jahren eine große Welle an Pensionierungen anstehe und es gleichzeitig immer weniger Bewerbungen für diese Stellen der Allgemeinmediziner. Das sei das Hauptproblem.

Pro Arzt 2.000 Patienten

Die Hintergründe: Der Druck auf die Hausärzte wird größer. Ein Arzt betreut rund 2.000 Patienten. Neben Visiten stehen auch regelmäßig Nachtdienste für Notfälle an. Zudem nimmt der Frauenanteil bei den Medizinern zu. Sie würden andere Ansprüche an die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen, heißt es bei den Medizinern.

Die GKK prüft Teilzeitarbeitsverträge und eine Entbürokratisierung, weil die Ärzte nicht in einem Papierkrieg gefangen sein sollten, sondern sich ganz auf ihre Tätigkeit als Arzt konzentrieren können müssen, sagt Albert Maringer, Obmann der GKK

Pflichtpraxis und Gruppenordinationen

Bei der Ärzteausbildung müsse nachgebessert werden. Junge Ärzte sollen mit einem verpflichtenden Praxisjahr auf das Berufsbild des Hausarztes vorbereitet werden, fordert die Ärztekammer. Dieses zu finanzieren wäre Sache des Landes Oberösterreich. Auch ein Ausbau und eine Erleichterung für Gruppenpraxen wären wünschenswert.

In diesem Punkt kommt bereits von politischer Seite Zuspruch. Gesundheitssprecherin Julia Röper-Kelmayr (SPÖ) sieht in den Gruppenpraxen einen Schritt in Richtung familienfreundliches Dienstmodell, weil sie den einzelnen Arzt entlasten würden.

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