Beschwerden über Essen im Kindergarten
Es waren Königsberger Klopse auf den Kindertellern, die besonderen Unmut erregten. Die Mutter eines Dreijährigen beschwerte sich, im Kindergarten ihres Sohnes würde massenweise Essen weggeworfen werden, weil es den Kindern nicht schmecke. Die Königsberger Klopse mit Gemüseweizen zum Beispiel hätten nicht den Geschmack der Kleinen getroffen.
Genauer Ernährungsplan
Zuständig für den Ernährungsplan für Horte und Kindergärten der Stadt Linz ist Josef Kobler. In den 14 eigenen Küchen der Stadt würden täglich 6.000 Essens-Portionen für die Kleinen hergestellt. Aufgetischt werde regionale Kost - bestehend aus Suppe, Hauptspeise und Nachtisch. Es gebe allerdings einen genauen Ernährungsplan für die Kindergärten, in dem etwa festgehalten sei, wie oft pro Woche es Fleisch geben dürfe, um eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Kost zu garantieren. Auf religiöse Bedürfnisse werde Rücksicht genommen und etwa für Muslime Schweine- durch Hühnerfleisch ersetzt.
Generell werde versucht, den Kindern auch Gemüse und Salate schmackhaft zu machen. Man müsse eben täglich einen Spagat machen - zwischen gesundem, abwechslungsreichem Essen, das trotzdem möglichst Kindern schmecke - und das gelinge manchmal eben besser und manchmal weniger gut.
Suche nach Alternativen
Beschwerden gebe es selten, so Kobler, bei ihm hätten sich im letzten Jahr keine fünf Personen wegen des Essens beschwert. Im konkreten Fall der Mutter eines Kindergartenkindes im Linzer Stadtteil Oed, habe man bereits Kontakt aufgenommen. Ein Koch habe sich den Speiseplan für die Kinder angeschaut und man plane Alternativen für einzelne Speisen.
FPÖ: „Unverzüglich auf den Grund gehen“
Ein Blick auf den Speiseplan des betreffenden Kindergartens zeige, dass die Pädagoginnen in die Gestaltung des Speiseplans offenbar nicht einbezogen würden, so der Linzer FPÖ-Obmann, Stadtrat Detlef Wimmer. Es sei traurig, dass den Kindern ein von den Eltern bezahltes Mittagessen serviert werde, das oft im Müll lande. Diesen Missständen sei jedenfalls unverzüglich auf den Grund zu gehen.
SPÖ: „Essen ist abwechslungsreich und gesund“
Sozialstadtrat Stefan Giegler (SPÖ) wiederum weist die Unterstellung Wimmers, die Stadt würde am Kindergaumen vorbei und deshalb Berge von Essensmüll produzieren, entschieden zurück: Das Essen für die Kinder sei abwechslungsreich und gesund und solle die Ernährungsgewohnheiten positiv beeinflussen.