Wasserwerfer durch Eier beschädigt

Eine unangenehme Panne hat der Fahrzeughersteller Rosenbauer aus Leonding hinzunehmen. Ein Wasserwerfer, der an die deutsche Polizei geliefert wurde, hielt in einem Belastungstest Eiern, Tennisbällen und Wasserflaschen nicht stand.

„Peinlich, peinlich“ tönt es aus deutschen Medien, nachdem der Wasserwerfer aus Österreich nicht einmal Plastikwasserflaschen standhielt. Der Spezialfahrzeughersteller Rosenbauer aus Leonding hat ihn an die deutsche Polizei im Bundesland Thüringen geliefert. Die Polizisten dort führten einen Test durch, in dem sie eine Demonstration nachstellten.

Faustgroße Einschläge in der Windschutzscheibe

Dabei bewarfen die Polizisten den 33 Tonnen schweren Wasserwerfer mit Eiern, Tennisbällen und mit zur Hälfte gefüllten Plastikwasserflaschen. Die Verwunderung danach war groß, im Glas der Windschutzscheibe seien faustgroße Einschläge entstanden, berichten deutsche Medien. Eigentlich sollte das Glas Pflastersteinen standhalten, heißt es.

Rosenbauer will Fall prüfen

Die deutsche Polizei habe nun Rosenbauer um eine Stellungnahme gebeten. Dort gibt man sich auf Anfrage des ORF zurückhaltend. Die deutsche Polizei habe sich bei Rosenbauer bisher nicht gemeldet. Die Glasscheibe, die bei dem Test beschädigt wurde, soll zuvor gemeinsam mit der deutschen Polizei geprüft worden sein. Dabei soll es keine Beanstandungen gegeben haben. Die Scheibe stammt wiederum von einem deutschen Hersteller, mit dem es noch nie Probleme gegeben haben soll. Rosenbauer werde dem aber nachgehen und den Fall prüfen.

Rosenbauer-Sprecherin Gerda Königstorfer sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Das Verhalten des Materials ist bekannt und erwartet, und das Material wird auch bei anderen Einsatzgeräten verwendet. Es ist zäh und hält den Bewurf von diversen Materialien aus. Es zerbricht nicht, somit sind die Personen, die hinter diesem Glas sitzen, geschützt.“

Auch Sachverständiger soll Fahrzeug prüfen

Das möchte die Polizei in Thüringen von einem Sachverständigen überprüfen lassen, so Jörg Schwarz von der Landespolizei Thüringen: „Das Fahrzeug und der Schaden müssen begutachtet werden, und nach der Begutachtung muss dann geklärt werden, wie es mit dem Fahrzeug weitergeht.“

Am Dienstag hat sich auch das deutsche Innenministerium eingeschaltet. „Die Einzelheiten zum Hergang und Schaden werden derzeit mit allen Beteiligten geklärt“, sagte Sprecherin Pamela Müller-Niese am Dienstag. „Bisher sind derartige Schäden an den neuen ,WaWe 10‘ nicht aufgetreten.“

78 Wasserwerfer bestellt

Für den Leondinger Hersteller steht viel auf dem Spiel. Insgesamt 78 dieser Wasserwerfer wurden von der deutschen Polizei für das gesamte Bundesgebiet bestellt, einige wurden bereits ausgeliefert. Ein Wasserwerfer kostet 900.000 Euro, aus anderen deutschen Bundesländern gab es bisher keine Beanstandungen.

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