Altbauern leben gefährlich

Erst in dieser Woche ist in Weißenkirchen ein 73-Jähriger bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Er wurde von einem Traktor eingeklemmt. Kein tragischer Einzelfall, denn vor allem ältere Bauern leben gefährlich. Fast jeder dritte tödliche Arbeitsunfall passiert in der Landwirtschaft.

Jeden Tag passieren auf Oberösterreichs Bauernhöfen etwa drei Unfälle. 2012 waren es fast 1.300 - zwölf davon waren sogar tödlich. Vor allem Altbauern sterben besonders oft durch Missgeschicke oder Unglücke. Alarmierende Zahlen kommen jetzt von der Sozialversicherungen der Bauern, sagt deren Chef Josef Striegl: „Das heißt, dass bei den tödlichen Unfällen fast jeder zweite jemand betrifft, der älter als 60 Jahre alt ist und generell - 25 Prozent aller Unfälle betreffen Leute über 60.“

Aufzeigen von Gefahrenstellen an Ort und Stelle

Die Bauern sind als Allrounder gefordert. Sie schneiden gefährliche Bäume um, versorgen große Tiere und und arbeiten mit schweren Maschinen. Dabei stehen sie imer öfter unter Zeitdruck. Weil sie meist alleine arbeiten, kann es im dauern bis notwendige Hilfe am Unglücksort eintrifft. Bei der Sozialversicherung will man nun mit den Landwirten die Gefahrenstellen an Ort und Stelle aufzeigen: „Es gibt das Musterbeispiel von der Heuluke, die nicht gesichert ist. Hier ist es wichtig, ein Geländer zu machen. Viele solcher Dinge werden bei unseren kostenlosen Sicherheitschecks aufgezeigt.“

Unfälle können um 80 Prozent reduziert werden

Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass diese Sicherheitschecks auch greifen und belegen das mit Zahlen. Die Unfälle würden sich danach um 80 Prozent reduzieren. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Landwirte schon immer gefährlich gelebt haben. Noch vor 20 Jahren hat es dreimal so viel Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft gegeben.