Dayli offiziell in Konkurs

Seit Dienstag ist die ehemalige Drogeriekette dayli offiziell in Konkurs. Das hat das Oberlandesgericht Linz bestätigt. Gläubiger und Dienstnehmer haben inzwischen Forderungen von insgesamt knapp 134 Millionen Euro angemeldet.

Die Quote, die die Gläubiger zu erwarten haben, wird laut Kreditschutzverband von 1870 im einstelligen Prozentbereich liegen.

Forderungen von 135 Mio. Euro angemeldet

In über 8.000 Forderungsanmeldungen haben die Gläubiger inklusive der Dienstnehmer inzwischen Forderungen von insgesamt knapp 134 Millionen Euro angemeldet, und es dürften noch einige Millionen dazu kommen, erwartet Otto Zotter vom Kreditschutzverband KSV 1870. „140 Mio. Euro werden es schon werden“, so Zotter zur APA. Zu verteilen gibt es aber praktisch nichts, in der Kassa sind 1,3 Mio. Euro.

„Die Kosten des Verfahrens sind höher als die derzeitige Masse“, sagte Zotter. Der österreichische Masseverwalter Rudolf Mitterlehner kämpft momentan mit dem Masseverwalter aus Deutschland um eine Liegenschaft in Italien. Diese könnte 4 bis 6 Mio. Euro hereinspülen, noch sei aber nicht klar, ob das Geld dann Deutschland oder Österreich zufällt, erzählte Zotter.

Quote für Gläuber „im einstelligen Prozentbereich“

Ein Ende des Verfahrens sei jedenfalls nicht absehbar, meinte Zotter. Auch das Rätsel um die verschwundene Million des ehemaligen dayli-Chefs und -Eigentümers Rudolf Haberleitner ist noch nicht gelöst. Die Staatsanwaltschaft Linz prüft, ob Haberleitner das Geld aus der Firma entnommen hat. Auch das wird noch dauern. Die Quote für die Gläubiger dürfte aber ohnehin verschwindend gering sein. „Im niedrigen einstelligen Prozentbereich“, schätzt Zotter.

Ehemalige Beschäftige als größte Gläubigergruppe

Nachdem der Sanierungsplan endgültig gescheitert ist, wird nun das Insolvenzverfahren unter der Bezeichnung Konkursverfahren weiter abgewickelt, gab der KSV am Dienstag bekannt. Bisher gab es über 8.000 Forderungsanmeldungen. Die größte Gläubigergruppe sind ehemalige Beschäftigte. Hunderte warten noch auf Beendigungsansprüche in Form von Abfertigungen, Urlaubsentschädigungen oder Kündigungsentschädigungen.

Bis auf Polen (160 Filialen) ist Schlecker bzw. dayli überall von der Landkarte verschwunden. In Polen war dayli nur Hälfteeigentümer. Der 50-Prozent-Anteil sei vom Masseverwalter um rund 800.000 Euro an den bisherigen Partner verkauft worden, so der KSV-Experte.

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