Auf AMS-Computer Kinderpornos geschaut

Ein Unbekannter hat auf einem öffentlichen PC des Arbeitsmarktservice (AMS) in Linz Kinderpornoseiten angesurft. „Der Mann war ein Profi, er wusste genau wo er hingehen muss“, bestätigte Gerald Haider, IT-Koordinater des AMS am Samstag. Die Polizei ermittelt.

Zwei Mal hatte der etwa 25-jährige Mann die AMS-Außenstelle beim Linzer Hauptbahnhof aufgesucht, um einen der dort befindlichen Computer für seine Gelüste zu missbrauchen. Zum ersten Mal betrat er die AMS-Filiale am Donnerstag vor einer Woche. „Da waren es noch Seiten, die hart an der Grenze zu illegalem Material waren“, beschrieb der IT-Experte des AMS die Inhalte.

Eindeutig strafrechtlich relevante Inhalte

Am vergangenen Dienstag hatte der Verdächtige dann eindeutig strafrechtlich Relevantes angesurft. Er druckte wieder Bilder aus, dürfte aber von einer AMS-Angestellten bei dem schwer einsehbaren PC gestört worden sein. Der Verdächtige ergriff die Flucht. Er ließ dabei einen Teil der Ausdrucke liegen und wäre später sogar noch einmal zurückgekehrt. Eine Mitarbeiterin verjagte den Mann allerdings. Am darauf folgenden Freitag erstattete das AMS Anzeige bei der Polizei.

Durch Webfilter gerutscht

„Die Sache schlägt mir auf den Magen“, meinte der IT-Koordinator. Man habe sehr genau gearbeitet, jede noch so verdächtige Seite auf Computern des AMS sperren zu lassen. „Wir haben einen Webfilter zugekauft, der immer gewartet wird.“

Nach genauerer Recherche habe man entdeckt, warum der Mann die Pornoseiten aufrufen konnte: Bei der besuchten Homepage handelte es sich um eine russische Foto-Hosting-Seite, die ständig den Standort wechsle. „Bis sie vom Webfilter als illegale Seite erkannt und gesperrt wird, braucht es wieder ein paar Tage Zeit“, erklärte Haider das Katz-und-Maus-Spiel der Web-Sicherheit.

„Auf technologischer Seite haben wir alles versucht, um uns irgendwie abzusichern“, sagte Haider. Vonseiten des AMS wolle man daher die Computer weiterhin für Internetrecherchen bereithalten.