Frauentag macht Probleme deutlich
„Ich freue mich auf den Tag, an dem Frauenquoten nicht mehr gebraucht werden“, sagt die zweite Landtagspräsidentin und Frauensprecherin Gerda Weichsler-Hauer (SPÖ) anlässlich des Weltfrauentages. Sie spricht sich für eine verbindliche Frauenquote in Führungspositionen und Aufsichtsräten aus.
ÖVP: Frauenmehrheit im Landesdienst
Mit 65 Prozent sind heute die Frauen im Landesdienst eindeutig in der Mehrheit. Und auch in leitenden Funktionen sind heute mehr Frauen als noch vor 15 Jahren, allerdings müsste diese Entwicklung noch weitergeführt werden, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP).
SPÖ: Gleichstellung bei Einkommen
Beim Einkommen würden im Bundesländervergleich Oberösterreichs Frauen am stärksten benachteiligt. Mehr als ein Drittel würden Frauen weniger verdienen als Männer, sagt Weichsler-Hauer. Die Welser Frauenstadträtin Silvia Huber (SPÖ) präsentierte eine Studie der Agentur der europäischen Union für Grundrechte (FRA) zum Thema Gewalt gegen Frauen, welche belegt, dass jede dritte Frau in Österreich am Arbeitsplatz Übergriffen durch Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden ausgesetzt ist.
Die Grünen: Weltfrauentag kein Aktionstag, aber wichtig
Die Grüne Parteichefin und Frauensprecherin Maria Buchmayr sieht im Weltfrauentag keinen Aktionstag, der spontan Forderungen erfülle. Aber er sei wichtig, weil dadurch viele Prozesse in Gang gekommen seien. Die Gleichstellung beim Einkommen und der Kampf gegen Gewalt an Frauen gehören zu den wichtigsten Themen der nächsten Zeit.
FPÖ: Wahlfreiheit für Frauen
Wahlfreiheit zwischen Beruf und Familie fordert Frauensprecherin Ulrike Wall (FPÖ). Bei einer Lebensarbeitszeit von mehr als 40 Jahren müsse es auch möglich sein, sich einige Jahre vorwiegend um den Nachwuchs zu kümmern, ohne diskriminiert zu werden, so Wall.
Gemeindebund: Bürgermeisterinnen schneller kritisiert
Eine Umfrage des Gemeindebundes unter Österreichs Bürgermeisterinnen zeigte, dass die Ortschefinnen in der mangelnden Vereinbarkeit von Beruf und Familie einen großen Stolperstein für die politische Karriere der Frauen sehen. Dazu käme, dass Frauen härter arbeiten müssten, um akzeptiert zu werden.
Gleichzeitig aber würden Bürgermeisterinnen schneller kritisiert oder angefeindet, auch das sei ein Grund, warum die meisten Gemeindeämter durchwegs männlich besetzt sind. Ausnahme scheint dabei Schlierbach zu sein. Im Gemeinderat Schlierbach haben von 25 Mandaten neun Frauen inne. Ein Wert, der deutlich über dem österreichischen Durchschnitt liegt.