Gift gegen Käfer sorgt für Diskussionen

Eine private Initiative will in Gallspach (Bezirk Grieskirchen) den dort aufgetauchten Laubholzbockkäfer mit einem in Österreich noch nicht zugelassenen Pflanzengift bekämpfen. Das sorgte für heftige Diskussionen im Ort.

Seit drei Monaten wird in Gallspach jeder Baum untersucht und in eine digitale Karte eingezeichnet. So entsteht ein Bild des Schädlingsbefalls in der Gemeinde, das auch im Internet unter www.doris.at abrufbar ist.

Asiatischer Laubholzbockkäfer

United States Department of Agriculture

Die Zeit drängt, denn im April beginnt der Käfer wieder seine Eier zu legen und das soll verhindert werden. Deshalb werden Bäume mit Befall des Laubholzbockkäfers sofort umgeschnitten und das Holz verbrannt, so Josef Öberseder von der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen.

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Bisher 100 Bäume gefällt

Insgesamt 100 Bäume mussten in Gallspach bereits gefällt werden. Besonders betroffen ist das Ortszentrum und damit auch der Park eines Gesundheitsinstituts. Alleine in diesem Park müssen 30 zum Teil über hundert Jahre alte Bäume entfernt werden. Und es könnten noch viel mehr werden, denn bis jetzt wurde erst ein Fünftel des Baumbestandes untersucht.

Der Besitzer, der sich öffentlich dazu nicht äußern will, hat eine private Initiative gestartet. Er wolle den asiatischen Laubholzbockkäfer mit einem chemischen Mitteln bekämpfen, schildert ein Bekannter des Grundbesitzers. Dieses ist jedoch noch nicht für Österreich zugelassen.

Es gehe nicht um die Verordnung des Landes und der BH. Diese halten sich an den Wissensstand. Was ihn störe sei, dass man diesen Wissensstand nicht diskutieren könne, so der Bekannte des Grundbesitzers, Peter Rapp.

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Pflanzengift aus der Schweiz als „Hoffnung“

Ein Pflanzengift aus der Schweiz soll die gesunden Bäume vor einem Befall schützen, so die Hoffnung. Bis jetzt wurde das Mittel nur bei der Bekämpfung der sogenannten Kastanien Miniermotte angewendet. Ein Nachweis, dass auch der Laubholzbockkäfer damit unschädlich gemacht werden kann, liegt derzeit aber noch nicht vor.

Völlig unbekannt ist derzeit auch, welche Nebenwirkungen das Mittel hat. In dem abgegrenzten Gelände soll vorerst bei 20 bis 30 Bäumen die Wirkung getestet werden.

Ergebnis in zwei Jahren

Ein Ergebnis ist frühestens in zwei Jahren zu erwarten. Bis dahin muss noch auf jene Methode zurückgegriffen werden, die auch international als derzeit einzige wirksame Methode gilt. Die Bäume - sind sie auch noch so schön - müssen gefällt und entsorgt werden.

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