Friedlicher Protest gegen Burschenbundball

Die Demonstration gegen den umstrittenen Linzer Burschenbundball unter dem Motto „Laut gegen Nazis!“ verlief laut Polizei ohne Zwischenfälle. Sie zählte etwa 700 Personen. Laut Bündnis „Linz gegen Rechts“ waren es etwa 3.000.

Mit rund einer Viertelstunde Verspätung startete die laut Eigendefinition „Erste Linzer Tanz-Demo“ gegen 19.45 Uhr beim Landesdienstleistungszentrum. Trommler sorgten für Samba-Rhythmen, das Tanzbein wurde dennoch nicht geschwungen.

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Die Teilnehmer skandierten lautstark Parolen wie „Nazis verpisst euch, niemand vermisst euch!“, auf Transparenten stand u.a. „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ und „Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, bei Nazis ist es andersrum!“ Bengalische Feuer wurden gezündet, mehrere Personen hielten sich nicht an das Vermummungsverbot.

Demo gegen Burschenbundball in Linz

APA/Rudolf Brandstätter

Beim Palais Kaufmännischer Verein, wo der Buschenbundball stattfindet, legte der Protestzug einen Zwischenstopp ein. Irgendwann werde man es schaffen, dass das Gebäude frei von Burschenschaftern ist, sagte ein Demonstrant in seiner Rede. Wenige Ballgäste warfen, halb hinter Vorhängen versteckt, verstohlene Blicke nach draußen.

„Keinen einzigen Zwischenfall“ registriert

Die Veranstaltung sei „nicht mehr der kleine Bruder“ des Wiener Akademikerballs, sondern „eines der größten Vernetzungstreffen von rechtsextremen Burschenschaften“, hieß es in der abschließenden Kundgebung. Mit seiner Teilnahme stelle Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) „unverkennbar die Weichen für die zukünftige Zusammenarbeit von ÖVP und FPÖ“. Sowohl Politiker als auch die Linzer Kepler Universität müssten sich vom Ball distanzieren.

Demo gegen Burschenbundball in Linz

APA/Rudolf Brandstätter

Die Exekutive registrierte bei der Kundgebung, die u.a. von zahlreichen SPÖ-Vorfeldorganisationen und der Gewerkschaftsjugend, von kommunistischen, Grünen und kirchlichen Organisationen sowie vom KZ-Verband unterstützt wurde, „keinen einzigen Zwischenfall“, so David Furtner von der Landespolizeidirektion Oberösterreich. Man habe weder jemanden abmahnen noch festnehmen müssen. Wie viele Beamte bereitstanden, sagte Furtner nicht - nur: „Es waren genug.“

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