Bodypacker nach Überdosis gerettet

Ein Drogenkurier aus Südamerika wäre in Linz beinahe an seiner Schmuggelware gestorben. Der Mann hatte ein Kilogramm Kokain in Päckchen verpackt und geschluckt, um das Rauschgift ins Land zu bringen. Die Päckchen platzten in seinem Körper.

Der Guatemalteke schluckte an die 80 Drogenpäckchen mit einem Gesamtgewicht von etwa einem Kilogramm, um sie in seinem Körper nach Linz zu schmuggeln. Das Kokain sollte dann auf natürlichem Weg den Körper verlassen, was etwa die die Hälfe der Päckchen auch tat. Die zweite Hälfe blieb jedoch im Körper des Bodypackers.

Flucht aus dem Krankenhaus

Der Drogenkurier ging selbst ins Spital, flüchtete aber wieder nachdem die Ärzte den Grund für seine Beschwerden festgestellt hatten. Erst eine Fahndung der Polizei rettete den Mann, denn mittlerweile war er bereits in einer lebensbedrohlichen Situation.

Mehrere Drogenpäckchen waren bereits in seinem Körper geplatzt, wie der Leiter neurologische Intensivstation des Linzer Allgemeinen Krankenhauses, Franz Gruber erklärt: „Es kam zu einer drastischen Blutdrucksteigerung und einer Beschleunigung der Herzfrequenz, zwischenzeitlich auch wieder zu einem Herzstillstand, nachdem er reanimiert werden musste. Um das alles abfangen zu können, haben wir ihn in Narkose gelegt.“

Drei Wochen in künstlichem Koma

Fast drei Wochen ließen die Ärzte den jungen Südamerikaner im künstlichen Koma. Bei einer Operation brachten die Ärzte zahlreiche Rauschgiftpäckchen mit hochkonzentriertem Kokain an das Tageslicht. Das Rauschgift war laut Gruber „steinhart gepresst, weshalb diese Menge nur langsam resorbiert werden konnte“. Für die Ärzte war es eine besondere Herausforderung das Leben des Drogenkuriers zu retten. Sie setzten sich weltweit mit mehreren Ärzten in Verbindung, um sich über mögliche Vorgehensweise zu informieren.

Die Mühen der Ärzte waren erfolgreich. Der Drogenkurier überlebte ohne Folgeschäden. Nun ist er nach wochenlanger Behandlung an die Justiz übergeben worden.