Linzer Medizinfakultät erneut auf Schiene

Die Regierung hat bei ihrer Klausur in Waidhofen/Ybbs (NÖ) die Schaffung einer Medizinischen Fakultät an der Uni Linz erneut auf Schiene gebracht. Die Ausbildung soll bereits im Herbst 2014 mit 60 Studienanfängern vorerst in Graz beginnen.

Mittelfristig soll es 300 Studienplätze für Anfänger geben. Der nochmalige Beschluss einer 15a-Vereinbarung zwischen Bund und dem Land Oberösterreich im Ministerrat war durch die Neukonstituierung des Nationalrats nötig geworden. Dabei sei auch festgelegt worden, dass der Bundesanteil an der neuen Fakultät nicht aus dem bestehenden Unibudget, sondern durch zusätzliche Mittel des Finanzministeriums finanziert wird, hieß es in einer Aussendung.

„Weitere Stärkung des tertiären Sektors“

Gleichzeitig bekenne sich die Regierung zur von der Hochschulkonferenz geforderten „Umsetzung einer weiteren Stärkung des tertiären Sektors und der Forschungseinrichtungen auf Basis einer Gesamtstrategie“. „Die neue Medizinische Fakultät ist eine wichtige Einrichtung, aber sie kann nur ein Teil eines gestärkten Wissenschafts-, Forschungs- und Hochschulraumes sein“, so Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Die ersten beiden Studienjahre in Graz

Geplant ist, dass die Ausbildung an der Linzer Medizinfakultät 2014 in Graz startet: Die ersten beiden Studienjahre (vorklinische Ausbildung) werden zunächst komplett an der Medizinuni Graz absolviert, 2014/15 und 2015/16 sollen je 60 Studierende zugelassen werden, ab 2016/17 sind es 120.

Ausbildung in Linz startet 2016/17

Die eigentliche Ausbildung in Linz startet dann 2016/17, mittelfristig soll es 300 Studienplätze für Anfänger geben. Davon sollen 180 die volle Ausbildung in Linz absolvieren (inklusive vorklinischer Ausbildung), 120 wechseln auch künftig erst nach dem Vorklinikum in Graz nach Linz. Der Vollausbau der Medizinfakultät an der Uni Linz soll 2028 mit 1.800 Studierenden (sechs Jahrgänge zu je 300 Studierende) erreicht sein.

Aufnahmedetails derzeit noch unklar

Wie die Aufnahmedetails für das Wintersemester 2014/15 aussehen, ist derzeit noch unklar. Bis nächste Woche laufen dazu noch Verhandlungen mit der Medizinuni Graz, hieß es auf APA-Anfrage aus der Uni Linz. Die Medizinunis Wien, Graz und Innsbruck führen ein einheitliches Aufnahmeverfahren durch, das im Vorjahr im Februar startete.

SPÖ und Grüne mit Schritt zufrieden

„Damit ist seitens des Bundes ein wesentlicher Schritt für diese wichtige Ergänzung des Universitätsangebotes in Linz getan", zeigt sich der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zufrieden. Der neuerliche Beschluss ebne den Weg, um den Start der Fakultät weiter optimal vorzubereiten und die inhaltliche Ausgestaltung voranzutreiben, sagt die Gesundheitssprecherin der Grünen, Ulrike Schwarz.

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