Jugendliche unterschätzen Schulden

Einen gefährlichen Trend zeigt eine Umfrage unter Jugendlichen zum Thema Geld auf. Ein Drittel der Befragten findet es völlig normal, Schulden zu machen. Jeder fünfte Jugendliche hatte zum Zeitpunkt der Umfrage bereits Schulden.

Wie geht Oberösterreichs Jugend mit ihrem Geld um? Dieser Frage ging die Fachhochschule Oberösterreich im Auftrag von Land OÖ und Sparkasse auf den Grund. Die Wissenschaftler befragten mehr als 1.800 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 19 Jahr. Fast ein Drittel der Befragten findet es heutzutage normal, Schulden zu haben. Ein Fünftel der Befragten hatte Schulden. Ein Großteil des Geldes wird in Kleidung, Fortgehen und Verpflegung gesteckt.

Geld von Eltern oder Freunden

Die Jugendlichen mit Schulden hatten sich in den meisten Fällen von Freunden oder Eltern Geld ausgeborgt. Gerade hier liegt das Gefährdungspotenzial, dass diese Jugendlichen in wenigen Jahren einen Schuldenberg aufbauen könnten. Denn wenn das Taschengeld noch vor dem Monatsende verbraucht ist, schießen die Eltern oft Geld nach. 38 Prozent der Jugendlichen bekommen von ihren Eltern zusätzlich Geld geschenkt. Gut gemeint sei aber nicht immer gut gemacht, wie Thomas Berghuber von der Schuldnerberatung Oberösterreich aus seiner Erfahrung mit jungen Schuldnern weiß.

Ein Viertel der Betroffenen ist unter 25

Fast ein Viertel der bei der Schuldnerberatung Hilfesuchenden ist unter 25, fast 40 Prozent unter 30 Jahre. Neben den Eltern sollte auch die Schule in die Pflicht genommen werden, so Berghuber. Laut Studienergebnis haben 13 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler im Unterricht nie über den sorgsamen Umgang mit Geld gesprochen. Für Bildungssprecherin Gertraud Jahn (SPÖ) ist es wichtig, dass durch das Bildungssystem keine Schüler auf der Strecke bleiben. Denn gerade bildungsferne Schichten geraten oft in die Schuldenfalle.

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