Lahmes Internet am Land

Während das Angebot im Ballungsraum für schnelles Internet immer größer wird, können ländliche Regionen nur davon träumen. Vielerorts ist der Netzausbau für Provider unrentabel. Schnelle Mobilfunkfrequenzen könnten Verbesserungen bringen.

250 Megabit/Sekunde ist derzeit die größte Bandbreite, die bei einem privaten Internetzugang in Oberösterreich zu bekommen ist. Eine Bandbreite, die wohl nur wenige zu nützen wissen, aber für den Kabelbetreiber Liwest ist dieses Angebot ein Prestigeprojekt. Günther Singer, der Geschäftsführer der Liwest, meint, dass die Kunden diese Downloadgeschwindigkeit für den Download von Filmen verwenden, oder sehr viele Daten ins Netz laden und daher auch die hohe Bandbreite für den Upload brauchen.

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Der größte Internetkonkurrent der Liwest, A1, hat kein derartiges Angebot. Dort sagt man, es gäbe dafür keine Nachfrage von Privatkunden. Firmen würde man aber sehr wohl moderne Glasfaseranschlüsse bieten.

„Bitte Warten“ in ländlichen Gemeinden

In ländlichen Gemeinden können Filme übers Internet entweder in schlechter Qualität geschaut werden, oder man muss während des langsamen Herunterladens warten. Es gibt sogar ganze Ortschaften ohne Internet und Telefon. Anton Pichler von A1 sagt dazu, dass der ländliche Raum extrem teuer im Ausbau sei.

Hoffnungsschimmer LTE

Der Kabelnetzausbau von A1 ist generell ins Stocken geraten, denn A1 hat sich zuletzt finanziell verausgabt. Über eine Milliarde Euro - dreimal mehr als angenommen - musste das Telekomunternehmen für die neuen Mobilfunkfrequenzen für LTE bezahlen. Nur über diese neuen Frequenzen, ist auch deutlich schnelleres, mobiles Internet möglich.

LTE ist aber auch ein Hoffnungsschimmer für entlegene Gebiete, weil damit große Reichweiten und eine gute Durchdringung reicht werden könnte, sagt Pichler. Man zeigt sich also optimistisch, die von Bundesregierung und EU angepeilten hohen Datenraten von 100 Mbit bis 2020 flächendeckend zu erfüllen.