Warnung vor zu couragiertem Eingreifen

Was tun, wenn man einem Einbrecher, einem Einschleichdieb gegenüber steht? Soll man sich besonders couragiert zeigen? Die Polizei warnt: Eher angebracht sei es, sich defensiv zu verhalten und den Überraschungsangriff gut zu überstehen.

Ein Schardenberger, der einen Einbrecher festhält, bis die Polizei kommt. Eine Hausfrau in Rainbach im Mühlkreis, die einen Einschleichdieb ertappt und der Polizei übergibt, oder wie Montagabend eine geistesgegenwärtige Marktleiterin in Steyr. Sie weiß um einen bewaffneten Räuber im Geschäft, bringt die Kunden unauffällig in Sicherheit und verständigt die Polizei. Mehr dazu in Cobra-Einsatz bei Überfall.

„Kriminelle Energie nicht abschätzbar“

In allen Fällen ein erfolgreiches Einschreiten - doch ist es immer klug, selbst das Heft in die Hand zu nehmen? Anton Wachsenegger von der Landespolizeidirektion OÖ, zuständig für Prävention, sagt: „Generell muss man das verneinen. Wir wissen ja nie, mit welcher kriminellen Energie uns die Täter gegenüberstehen, was sie genau vorhaben. Hier ratet die Prävention eher zur Defensive.“

Wachsenegger empfiehlt also Zurückhaltung, der Täter sei in brenzligen Situationen der Chef: „Speziell, wenn er bewaffnet ist lieber einen Rückzieher machen, sich gewisse Punkte wie Aussehen oder Sprache merken. Überfälle dauern ja meist nur sehr kurz, 30 Sekunden bis zwei Minuten.“

Schulungsprogramm hat sich bewährt

Sehr gut bewährt, so Wachsenegger habe sich das Schulungsprogramm für Trafikanten und Bankangestellte. Beobachtet wird jedoch immer mehr eine Verschiebung der Überfälle: „Einerseits stellen wir fest, dass sich speziell im Banken-, Tankstellen- oder Trafikenbereich die Sache etwas beruhigt, aber im privaten Bereich oder auch bei Supermärkten eher eine Zunahme festzustellen ist.“

Der Präventionsspezialist hat zuletzt noch eine Empfehlung für Geschäftsangestellte: „Da ist zu empfehlen, bereits beim Aufsperren bereits einen Rundgang ums Geschäft zu machen, ob Einbruchsspuren zu sehen sind. Besonders aufmerksam sollte man zu Kassenschluss und beim Hantieren mit Bargeld sein.“

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