Welser rettet Kletterpartner das Leben

Im Toten Gebirge ist ein 68-jähriger Welser zum Lebensretter für seinen Bergfreund geworden. Die beiden Männer kletterten auf das Almtaler Köpfl, als plötzlich ein Felsblock abbrach und der Freund abstürzte. Der Welser konnte aber einen tieferen Absturz verhindern.

Nur zwei Seillängen wären es noch bis zum Gipfel des Almtaler Köpfls in Grünau im Almtal (Bezirk Gmunden) gewesen. Die Kletterroute an der Nordwand des 2.200 Meter hohen Almtaler Köpfls gilt mit ihren Schwierigkeits bis zum oberen vierten Grad in der UIAA-Bergsportskala schon als Tour mit grossen Schwierigkeiten. Auch geübte und erfahrene Kletterer bewältigen Passagen dieser Schwierigkeit gewöhnlich nicht mehr ohne Seilsicherung.

Felsblock brach aus

Die zwei Freunde aus Wels hatten sich in der 500 Meter langen Kletterroute schon weit nach oben vorgearbeitet. Der jüngere der beiden sollte den letzten Abschnitt als erster in Angriff nehmen, sein 68-jähriger Kletterpartner die Sicherung in der Wand übernehmen.

Welser rettet Kletterpartner das Leben

Bergrettung Grünau / Martin Trautwein

Diese Sicherung rettete dem 49-Jährigen das Leben. Denn als sich der Bergsteiger mit beiden Händen an einem Felsblock festhielt, brach dieser zur Gänze aus der Wand und riss den Welser mit in die Tiefe. Sein erfahrener Kletterpartner konnte durch die Sicherung den Absturz abfangen. Der 49-Jährige blieb nach einem 14-Meter-Sturz und mehreren Zusammenstößen mit der Wand im Seil hängen.

Welser rettet Kletterpartner das Leben

Bergrettung Grünau / Martin Trautwein

Per Hubschrauber aus der Wand geflogen

Der 68-Jährige seilte seinen Partner bis zu seinem Standplatz ab und alarmierte die Einsatzkräfte. Der abgestürzte Kletterer hatte schwere Handverletzungen und Rissquetschwunden am Kopf und an den Beinen erlitten. Er und sein Lebensretter wurden vom Notarzthubschrauber aus per Tau aus der Wand geflogen. Der schwerverletzte Bergsteiger musste anschließend ins Klinikum Wels gebracht werden.