Starker Anstieg bei den Arbeitslosen

Die Arbeitslosigkeit ist im Juli neuerlich gestiegen. 30.000 suchen in Oberösterreich Arbeit. Damit sind 16,5 Prozent mehr Personen arbeitslos als im Juli des Vorjahres. Die Pleiten von Alpine und dayli sind darin erst zum Teil enthalten.

Die dayli-Mitarbeiterinnen sind erst vorangemeldet und die ehemaligen Alpine-Arbeiter nur berücksichtigt, wenn sie sich schon beim AMS gemeldet haben.

Ältere Mitarbeiter und Akademiker stark betroffen

Besonders deutlich ist das Plus bei Langzeitarbeitslosen und bei Arbeitnehmern, die älter als 50 Jahre sind oder Migrationshintergrund haben. Und auch bei Akademikern liegt das Plus über dem Durchschnitt - im Juli waren fast 27 Prozent mehr Uni-Absolventen auf Arbeitssuche als im Vorjahr.

Zurückgegangen dagegen ist die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen - und zwar um nicht ganz 13 Prozent, allerdings ist auch die Zahl der Lehrstellensuchenden etwas gesunken.

Export- und Produktionsbranche

Vor allem die exportorientierte Wirtschaft und die Produktionsbranche seien betroffen, so Sozialminister Rudolf Hundstorfer in einer Aussendung. Er macht die schlechte Lage der Weltwirtschaft mitverantwortlich für den Anstieg der Arbeitslosigkeit und rechnet frühestens ab Herbst mit einer nachhaltigen Belebung der Wirtschaft und damit auch des Arbeitsmarktes. Trotzdem hat Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent die niedrigste Arbeitslosigkeit im EU-Vergleich.

Politische Reaktionen

Landeshauptmann Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP) betonen, dass sich das geringe Wachstum in Österreich und auf den wichtigsten Exportmärkten immer stärker auf den heimischen Arbeitsmarkt auswirke. Sie setzen auf eine aktive Arbeitsmarktpolitik, die darauf abzielt Menschen zu qualifizieren. Fast 194 Mio. Euro sollen dafür ausgegeben werden.

Die SPÖ bezeichnet die neuen Arbeitslosenzahlen als erschreckend. Landesgeschäftsführer Christian Horner kritisiert, dass die ÖVP die hohe Arbeitslosigkeit herunter spiele. Er fordert einmal mehr die Ganztagsschule und eine sofortige Schulsanierungsoffensive des Landes. Ein 200-Mio.-Schulsanierungszusatzpaket wäre ein erster Schritt und wichtiger Impuls für die Bauwirtschaft, so Horner.

Die FPÖ gibt der Bundesregierung die Schuld an der Lage am Arbeitsmarkt, diese habe Entwicklungen verschlafen.

Die Wirtschaftskammer verweist auf die hohe Zahl der Beschäftigten in Oberösterreich. Im Juli waren 636.000 Oberösterreicher beschäftigt und damit um knapp 3.600 mehr als im Juli 2012.

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