Grünes Licht für Linzer Medizinuni

Die letzte Hürde für die Gründung einer Medizin-Fakultät in Linz wurde am Mittwoch genommen: Nach einer überraschend langen Sitzung hat die Hochschulkonferenz am Nachmittag grünes Licht für das Projekt gegeben - allerdings unter Bedingungen.

Die Forderungen: Mehr Geld für Hochschulen und Grundlagenforschung, Untersuchung der Auswirkungen auf die Mediziner-Quotenregelung und eine Begleitung des Gründungsprozesses durch eine international besetzte Gründungskommission und den Wissenschaftsrat. „Mit dieser Junktimierung können wir einer medizinischen Fakultät in Linz zustimmen“, sagte Minister Karlheinz Töchterle (ÖVP) nach Ende der Sitzung.

Finanzministerin sieht Probleme

Finanzministerin Maria Fekter will auf all die finanziellen Forderungen rund um die Medizin Fakultät Linz nicht eingehen. Das sei eine Frage des nächsten Budgets, so Fekter. Klar sei aber, dass auch im nächsten Budget der tertiäre Bildungsbereich einen Schwerpunkt bekommen werde. Zuletzt hatte auch das Bundesland Salzburg 30 Millionen als Ausgliche für die Medizinerausbildung in der privaten Paracelsus Uni in Salzburg gefordert. Der zuständige Landesrat Christian Stöckl (ÖVP) schließt sogar eine Klage beim Verfassungsgerichtshof nicht aus. Salzburg hat nämlich schon seit 1962 eine Medizinische Fakultät geplant, allerdings vom Bund immer eine Absage erhalten.

Zahlen müssen noch konkretisiert werden

Wie viel zusätzliches Geld er als Voraussetzung für seine Zustimmung im Ministerrat sieht, wollte Töchterle auf Nachfrage nicht sagen. „Das wird von den finanziellen Möglichkeiten des Bundes und meinem Verhandlungsgeschick abhängen.“ Bis zum Beschluss im Ministerrat (nächste Termine: 22. Juli oder 13. August) werde er die Zahlen soweit möglich konkretisieren.

„Ein Freudentag“

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) zeigte sich am Nachmittag gegenüber dem ORF Oberösterreich erfreut: „Das ist wirklich ein Freudentag, und das ebnet uns den Weg in den Ministerrat. Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern der Hochschulkonferenz sehr herzlich für diese Entscheidung. Ich kann auch mit dem Zusatzantrag und –beschluss gut leben, denn an der Stärkung des tertiären Sektors führt ohnehin kein Weg vorbei. Das bestmögliche Szenario für den Start ist 2014 in Graz und im Herbst 2016 in Linz. Das streben wir an. Der heutige Tag ist nur möglich geworden, weil alle Parteien im Land, sowie Stadt und Land an diesem großen Projekt heftig gearbeitet haben“, so Pühringer.

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