Verwüstung nach Mure in Hallstatt

Durch den Murenabgang in Hallstatt (Bezirk Gmunden) ist laut Politik eine Million Euro Schaden an der Infrastruktur entstanden. Das Bundesheer räumt auf, zudem helfen Feuerwehr, Freiwillige und Schüler. Das Zentrum bleibt noch drei bis vier Tage gesperrt.

Die erste Schadensbilanz zog Gemeindereferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ). Laut Ackerl beläuft sich der Schaden durch den Murenabgang auf eine Million Euro. Die Schäden, die nicht durch den Katastrophenfonds gedeckt sind, werden von seinem Ressort übernommen, so der Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ).

Schwierige Aufräumarbeiten

Vom angeforderten Bundesheer werden im Laufe des Mittwochs rund 100 Soldaten in Hallstatt erwartet. Zudem sind rund 100 Feuerwehrleute, Freiwillige und Schüler der Holzfachschule Hallstatt im Einsatz. Das Bett des betroffenen Mühlbachs muss freigelegt werden, damit das Wasser wieder in seine ursprüngliche Bahn geleitet wird, so Bürgermeister Scheutz.

Beim Murenabgang floss das Wasser quer durch den Ort. Vieles könne nur händisch erledigt werden, da der Bach zwischen Häusern durchfließe. Dort, wo schwere Geräte nötig sind, arbeitet das Bundesheer mit Baggern und Kippern eines Panzerstabsbataillons aus Linz.

Auch das Museum am oberen Marktplatz ist betroffen

Franz Frühauf

Historischer Stadtkern verwüstet

Ein gewaltiger Wolkenbruch hatte am Dienstagabend den Katastropheneinsatz in Hallstatt ausgelöst. Der Mühlbach trat über die Ufer und verwüstete fast den ganzen Ort. Zahlreiche Bewohner wurden in Sicherheit gebracht. Eine Verklausung im Mühlbach zog letztlich auch den historischen Marktplatz stark in Mitleidenschaft. „Die Schlammlawine ist nicht nur durch den Marktplatz, sondern auch durch Hotels durchgezogen. Es sind auch einige Straßen weggeschwemmt worden“, sagte Ernst Zauner von der Feuerwehr Hallstatt im Gespräch mit ORF-Redakteur Jürgen Freimuth.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Video von Werner Krauss (www.hallstatt.net)

Pflastersteine weggespült

Auf dem historischen Marktplatz wurden einige Pflastersteine weggeschwemmt. In einem Gasthof musste die Feuerwehr 30 Personen aus dem ersten Stock mit Leitern in Sicherheit bringen. Innerhalb von zwei Minuten seien auch die Gänge des Hotels „Grüner Baum“ von einer Sturzflut überspült worden, schilderte die Besitzerin Monika Wenger im Radio-Oberösterreich-Interview.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Von allen Seiten kam Schlamm. Wir wollten die Feuerwehr alarmieren, die aber schon überall im Einsatz war. Sie konnten erst später kommen, um uns Sandsäcke zu bringen. Unsere Gäste mussten wir in den ersten Stock bringen. Unsere Dauergäste müssen vorübergehend auf Bänken schlafen“, sagte Wenger.

Nachbarn unterstützen

Die Freiwillige Feuerwehr Hallstatt war am Mittwoch mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Allerdings kann der kleine Ort nur etwa zwei Dutzend Helfer aufbieten. Deshalb kam Unterstützung aus den benachbarten Orten Obertraun und Bad Goisern, insgesamt um die 50 Mann. Zusätzlich waren aus der Umgebung spontan freiwillige Helfer angereist.

Hallstatt nach dem Murenabgang

ORF/Stephanie Mittendorfer

Verkehrsbehinderungen durch Murenabgang

Aufgrund des Unwetters kommt es zu Verkehrsbehinderungen rund um die Pass-Gschütt-Straße (B166). Gosau ist derzeit nur über den Pass Gschütt und das Bundesland Salzburg erreichbar. Die B166 wird am Mittwoch bis in die Abendstunden gesperrt bleiben. Die Polizei bittet darum, dass ortskundige Autofahrer das Gebiet weiträumig umfahren. Das geht über das Wiestal und die Postalmstraße – diese führen über Strobl und Abtenau, was aber eineinhalb Stunden mehr Fahrzeit bedeutet.

Link: