Wirbel um „Lacus Felix“ in Gmunden

Das Hotelprojekt „Lacus Felix“ in Gmunden beschäftigt die Staatsanwaltschaft. Die Grünen kritisieren, dass die Gemeinde Gründe für das Projekt viel zu billig verkauft und auf zwei Millionen Euro Konventionalstrafe verzichtet haben soll.

Das neue Hotel am Traunsee soll über 250 Betten verfügen und den Tourismus in Gmunden weiter ankurbeln. Das 30 Millionen Euro Projekt ist aber nicht ganz unumstritten. Gegner kritisieren seit längerem, dass Erholungsflächen am See wegfallen. Zudem wird befürchtet, dass eine Umwandlung des Hotels in Wohnungen erfolgen könnte. Ein möglicher Verkauf wäre dann vermutlich lukrativer als der Tourismusbetrieb.

Schwere Vorwürfe der Grünen

In der Sachverhaltsdarstellung für die Korruptionsstaatsanwaltschaft werfen die Grünen der Gemeinde vor, dass sie dem Projektbetreiber Asamer den Grund zu billig verkauft habe. Es geht um rund 11.500 Quadratmeter am Traunsee gelegene öffentliche Erholungsflächen. Der bezahlte Preis je Quadratmeter beträgt 128 Euro. Weitere 366 Quadratmeter Grund sollen um je 5,46 Euro verkauft worden sein. Zudem sei die entgeltfreie Nutzung angrenzender Areale zugesagt worden. Laut einem Gutachten sei aber jeder Quadratmeterpreis unter 600 Euro „unangemessen niedrig“ bewertet.

Bürgermeister: Stadt hat sich abgesichert

Bürgermeister Heinz Köppl (ÖVP) bestätigte die Grundstückspreise. Gmunden habe Areale gekauft und inklusive aller anfallender Kosten weiterveräußert. Die Stadt habe „keinen einzigen Cent“ dazugelegt. „Ein Privater hätte vielleicht 500 Euro bezahlt für ein Grundstück in der Lage“, aber für ein Hotel könne man nicht so viel verlangen, sagt der Bürgermeister.

Zudem habe sich die Stadt abgesichert, dass es tatsächlich ein Tourismusbetrieb werde und keine Wohnanlage. Ausnahme sei ein kleines Areal, auf dem - quasi als Querfinanzierung - für das Hotel Wohnungen und Chalets errichtet werden dürfen. Das aber erst, nachdem das Gebäude stehe, wie der Stadtchef betonte. Gibt es kein Hotel, gebe es das andere auch nicht. Gebaut wird derzeit noch nicht, laut Köppl werden noch Finanziers gesucht.

Der Sprecher der Korruptionsstaatsanwaltschaft, Erich Mayer, bestätigte gegenüber der Austria Presseagentur, dass eine sehr umfangreiche Sachverhaltsdarstellung eingegangen sei. Sie werde nun geprüft. Ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, sei noch nicht entschieden.

Asamer-Gruppe ist gelassen

Die Asamer-Gruppe sieht möglichen Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft völlig gelassen entgegen. Weder die Asamer-Gruppe noch einer ihrer Vertreter haben sich irgendetwas zu Schulden kommen lassen, hieß es in einer Aussendung. Alle Grundtransaktionen wurden sowohl von der Europäischen Union als auch vom Land Oberösterreich mehrmals geprüft und für korrekt befunden. Für Asamer sei die Sachverhaltsdarstellung der Grünen lediglich ein rechtlich bedenkliches und zutiefst undemokratisches Vorgehen.

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