Kritik an falschen Sprit-Verbrauchsdaten

Was Käufern von neuen Autos oft auffällt, konnte jetzt bewiesen werden. Der Spritverbrauch ist um bis zu einem Viertel höher, ist als von den Herstellern angegeben. Die Konsumentenschützer der AK üben Kritik.

Die Untersuchung wurde vom International Council on Clean Transportation (ICCT), also dem Internationalen Rat für einen sauberen Transport, durchgeführt. Dabei wurden die offiziellen Angaben mit Daten aus unabhängigen Quellen - wie Autofahrerorganisationen und Konsumentenschutzvereinen aus verschiedenen europäischen Ländern - verglichen.

Lücke wird immer größer

Damit beruht die Analyse auf dem tatsächlichen Fahrprofil von knapp 500.000 neu zugelassenen Pkws in Europa. Die Daten würden bestätigen, dass die Lücke zwischen dem von Herstellern veröffentlichten Kraftstoffverbrauch und dem tatsächlich vom Kunden festgestellten Verbrauch seit Jahren größer werde, sagt Peter Mock, der Geschäftsführer von ICCT in Europa.

Die Kunden würden daher immer misstrauischer, die Bereitschaft zum Kauf spritsparender Technologien werde geringer. Auch für die Hersteller selbst sei es problematisch, wenn die Abweichung bei einigen höher sei, als bei anderen. So sei die Abweichung bei deutschen Autos mit 25 Prozent am größten, bei französischen Fahrzeugen liege die Abweichung bei 15 Prozent.

Kostspieliger Beweis

Als Konsument ist es allerdings schwierig, gegen falsche Herstellerangaben vorzugehen. „Praktisch ist es so, dass ich als Autofahrer nachweisen muss, dass mein tatsächlicher Verbrauch weit darüber liegt. Es gibt ein Urteil aus Deutschland, dort haben nicht die eigenen Aufzeichnungen ausgereicht, sondern man braucht ein Sachverständigengutachten“, so Ulrike Weiß von der Konsumenteninformation der Arbeiterkammer.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Neue Tests gefordert

So ein Gutachten ist jedoch teuer und zeitaufwendig. Wesentlich besser wäre es also - so Ulrike Weiß - die Normen für die vorgeschrieben Verbauchs- und Abgastests der Hersteller zu verschärfen und damit der Realität anzupassen. Bestrebungen dazu sind bereits im Gang, die EU-Komission arbeitet bereits an einem neuen Testmodus. Eingeführt werden könnte er 2016 oder 2017.

Link: