Ausstellungseröffnung in Mauthausen

Unter großer internationaler Beteiligung hat Bundespräsident Heinz Fischer am Sonntag einen neuen Gedenkort und zwei neue Dauerausstellungen im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen eröffnet.

Damit sollen die beklemmende Geschichte und das Vermächtnis der Überlebenden lebendig gehalten werden. Der Festakt mit 500 geladenen Gästen begann um 15.00 Uhr. Im Zentrum des neu gestalteten Bereiches steht dabei der „Raum der Namen“: Dort sind 81.000 Opfer, die in Mauthausen von den Nazis ermordet wurden, namentlich aufgelistet. In 15 Jahren akribischer Arbeit trugen Wissenschaftler diese Namen und die Zeugenaussagen zahlreicher Mauthausen-Überlebender zusammen.

Reviergebäude

BM.I/Stephan Matyus

Akribische Arbeit von Wissenschaftlern

An die 100.000 Menschen wurden in Mauthausen ermordet oder zu Tode geschunden. Das geht aus den Unterlagen der Nationalsozialisten hervor. 100.000 Menschen: So viele Einwohner haben heute die Städte Wels und Steyr zusammengerechnet. Doch es bleibt eine seelenlose Zahl, die die einzelnen Schicksale dahinter nicht auszudrücken vermag.

Reviergebäude

BM.I/Stephan Matyus

Sechs Jahre lang machten sich daher Experten in Mauthausen auf die akribische Suche nach den Namen der Ermordeten, und zwar nach den richtigen Namen, nicht den entstellten Namen in der erniedrigenden Schreibweise der SS. Dank zahlreicher Zeugenaussagen und mit Hilfe von Experten aus insgesamt 40 Ländern konnten dadurch 81.000 Menschen, die im KZ Mauthausen ermordet worden waren, namentlich genau identifiziert werden.

Raum der Namen

Sie sind nun im „Raum der Namen“ aufgelistet. Er bildet das Herzstück der neu gestalteten Gedenkstätte, die am Sonntag mit großer internationaler Beteiligung eröffnet wurde. Bundespräsident Fischer erinnerte in seinen Worten einmal mehr an die Mitverantwortung vieler Österreicher für die Verbrechen der Nazis und daran, dass viele dieser Verbrecher lange Zeit nicht verfolgt wurden.

Schild "Zur Todesstiege"

Albert Lichtblau

International große Beachtung

Die Neugestaltung der Gedenkstätte Mauthausen findet international große Beachtung. Zur Eröffnung des „Raumes der Namen“ und zweier Dauerausstellungen reisten die Staatspräsidenten Polens und Ungarns an, ebenso der russische Parlamentspräsident und die israelische Justizministerin. Unter den geladenen Gästen befand sich auch eine Reihe von Überlebenden des KZ Mauthausen. Sie würdigte der Bundespräsident als Helden der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die eigentlichen Befreiungsfeiern in Mauthausen finden am nächsten Sonntag statt.

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