Aus für Flüchtlingswohnheim

In Lauffen bei Bad Ischl wird es kein Flüchtlings-Wohnheim für Jugendliche geben. Vom Land OÖ sei eine Absage gekommen, so die Organisation, die das Wohnheim einrichten wollte. Bevölkerung und Politiker hatten das Projekt abgelehnt.

Abgesagt ist das geplante Flüchtlings-Wohnheim für Jugendliche im Bad Ischler Ortsteil Lauffen, so der Geschäftsführer des Don Bosco Flüchtlingswerks, Floridus Kaiser, der die Nachricht Dienstagvormittag erhalten hat. Das Nein sei vom Sozialreferenten der Landesregierung, Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ), gekommen. Kaiser spricht von einem großen Druck, den die Gegner ausgeübt hätten.

„Zu geringe Einwohnerzahl“

Ackerls Sprecher bestätigt die Absage, obwohl das Don Bosco-Flüchtlingswerk ein umfassendes Konzept erarbeitet habe, sei man zu dem Entschluss gekommen, dass der Standort aufgrund der geringen Einwohnerzahl nicht vertretbar ist, man bemühe sich um einen anderen Standort in einer größeren Gemeinde.

Sowohl die Bevölkerung, als auch die Bad Ischler Stadtpolitiker hatten die Pläne großteils abgelehnt. Das Don Bosco Flüchtlingswerk, das zum Salesianer-Orden und den Don-Bosco Schwestern mit Sitz in Vöcklabruck gehört, wollte im Gebäude des Marienheims in Lauffen ein sozialpädagogisches Jugendwohnheim für 22 Flüchtlinge zwischen 14 und 18 Jahren einrichten.

„Integration der Flüchtlinge nicht möglich“

Die Bad Ischler Politiker hatten argumentiert, es gebe dort weder ein Geschäft, noch einen Fußballplatz, der Ort sei mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum erreichbar, eine Integration der Flüchtlinge wäre nicht möglich.

Informationsveranstaltung eskalierte

Am Wochenende ist eine Informationsveranstaltung in einem Lauffener Wirtshaus eskaliert. Nun hat Ackerl offenbar die Notbremse gezogen. Floridus Kaiser vom Don Bosco Flüchtlingswerk bedauert die Absage, seine Organisation, die über große Erfahrung in der Betreuung von Flüchtlingen verfüge, hätte den Standort in Lauffen für geeignet gehalten.