Abstimmung über Straßenbahn in Gmunden

Die Stadtgemeinde Gmunden stimmt am 14. Februar über ein Verkehrsprojekt ab, über das eigentlich schon seit mehr als hundert Jahren diskutiert wird. Die Verbindung der Gmundner Straßenbahn mit der Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf.

Seit dem Jahr 1912 wird über die Verlängerung der Gmundner Straßenbahn bis zur Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf gesprochen. Nur wenige hundert Meter trennen die Endpunkte der beiden Bahnen, die nicht nur dieselbe Spurweite, sondern auch dasselbe Stromsystem aufweisen. Engstellen in der Innenstadt verhinderten jedoch bisher die Verbindung.

700 Meter lange Verbindungsstrecke

Zwischenzeitlich wurde der Streckenverlauf Straßenbahn, die eine der ältesten elektrischen Bahnen Österreichs ist, sogar verkürzt. Vom Rathausplatz, wo sie bis 1975 endete, bis zur jetzigen Endhaltestelle am Franz-Josefs-Platz. Eine 700 Meter lange Verbindungsstrecke soll in Zukunft die Straßenbahn auf der einen Seite des Trauntores mit der 15 Kilometer langen Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf verbinden. Das würde der Straßenbahn zumindest eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bringen, wie die Berechungen eines Wiener Verkehrsplanungsbüros ergeben haben.

Am 14. Februar fällt in Gmunden die Entscheidung, ob gebaut wird oder nicht. Die zentrale Frage dreht sich ums Geld, denn der Lückenschluss zwischen den beiden Bahnen wird 25 bis 30 Millionen Euro kosten. 80 Prozent davon würde zwar das Land Oberösterreich tragen, für den Rest, so befürchten die Stadtverantwortlichen, müsste Gmunden Schulden aufnehmen.

Geldfrage

Der Verein „Pro Gmundner Straßenbahn“ meint aber, dass es auch ohne Neuverschuldung gehen müsste. Eine Vorfinanzierung des Stadtanteils könnte ebenfalls durch das Land erfolgen und so wäre eine Neuverschuldung nicht erforderlich, erklärte der Verein. Durch Ko-Financiers könne der Anteil der Stadt auf 200.000 bis 300.000 Euro pro Jahr reduziert werden - gerechnet auf 15 Jahre.

Auch der VCÖ spricht sich für einen baldigen Lückenschluss und eine rasche Realisierung der geplanten StadtRegioTram Gmunden aus. Die regionale Wirtschaft und die Umwelt würden von der Bahnverbindung profitieren. Werde sie verhindert, dann werden sich die Zuständigen sehr lange den Vorwurf anhören müssen, sie hätten einen großen verkehrspolitischen Sündenfall begangen, meint der VCÖ.