Garagenfund: Gemälde Klimt zugeschrieben

Wissenschafter der Universität Hannover schreiben jetzt das im vergangenen Sommer aufgetauchte Gemälde „Der trompetende Putto“ dem Maler Gustav Klimt zu. Das Bild war in einer Garage in der Nähe von Linz aufgespürt worden.

Der Klimt-Experte und Vizedirektor des Wiener Belvedere, Alfred Weidinger, hatte damals betont, das Werk sei definitiv nicht Klimt zuordenbar. „Es ist reine Dekorationsmalerei und eine schlechte noch dazu“, meinte Weidinger damals. In Recherchen für den Gustav-Klimt-Werkkatalog habe man Studien für dieses Gemälde von Ernst Klimt - dem Bruder Gustavs - gefunden. Er ordnete das Werk daher Ernst Klimt und Franz Matsch zu.

Bild "Der trompetende Puto"

Gabriele Moser/Josef Renz

Bild wurde übermalt

Es sind modernste Untersuchungsmethoden, mit denen das Bild in der Universität Hannover untersucht wird. Eine Analyse von naturwissenschaftlichen Experten, die herausgefunden haben wollen, dass sich unter dem Bild ein weiteres befindet, das ebenfalls einen Engel mit Trompete darstellt, allerdings in viel hochwertigerer Ausführung, so der Kunsthändler Josef Renz, in dessen Besitz sich das vermeintliche Gustav Klimt-Bild befindet und der die Untersuchung in Hannover angeregt hat.

Kunstexperte entscheidet

Für eine tatsächliche kunsthistorische Bewertung werde er nach Wien fahren und im Belvedere Klimt-Experten Alfred Weidinger befragen. Denn letztendlich entscheide der Kunstexperte und nicht die Naturwissenschaftler über die Echtheit des Bildes. Die Wissenschaftler in Hannover wollen in den kommenden Tagen jedenfalls noch weitere Untersuchungen durchführen.

Weidinger wollte sich dazu vorerst nicht äußern. Er wolle die konkreten Ergebnisse der Präsentation abwarten, so Weidinger. Eine Pressekonferenz dazu war für Mittwochnachmittag in Hannover angesetzt.