Diskussion über Fehlzeitenreport
13,2 Tagen waren die oberösterreichischen Arbeitnehmer 2011 durchschnittlich im Krankenstand. Über diese Zahl gibt es keine Diskussionen, bei den Detailzahlen hingegen schon. Der ÖVP-Wirtschaftsbund liest beispielsweise aus dem Fehlzeitenreport heraus, dass gerade die Zahl der Kurzkrankstände und jene nach Freizeitunfällen steigt.
Reform bei Entgeltfortzahlung gefordert
Das gehe direkt auf Kosten der Unternehmen, rechnet Wirtschaftsbund Direktor Gottfried Kneifel vor. Schließlich zahlen die Betrieben in den ersten sechs Wochen das Entgelt des Mitarbeiters weiter. Gerade bei dieser Entgeltfortzahlung müsse es eine Reform geben. Auch weil immer öfter Freizeitunfälle die Ursache von Krankenständen sind. Kneifel schlägt die Einführung von Selbstbehalten für die Arbeitnehmer bei Freizeitunfällen vor.
„Langzeitkrankenstände verhindern“
Wenig Handlungsbedarf sieht der Wirtschaftsbund am Arbeitsplatz selbst. Nur 3,7 Prozent der Arbeitnehmer waren 2011 von einem Arbeitsunfall betroffen, eine Folge der Präventionsmaßnahmen in den Betrieben.
Genau hier kommt die Arbeiterkammer zu einem anderen Schluss. Eine Detailanalyse zeige, dass auf nur fünf Prozent der Arbeitnehmer die Hälfte aller Krankenstandstage entfallen. Diese Langzeitkrankenstände gelte es zu verhindern auch durch das Ausforschen von krankmachenden Bedingungen am Arbeitsplatz, fordert AK-Präsident Johann Kalliauer. Unternehmen, die sich nicht um die Arbeitsbedingungen, kümmern sollten zudem für den Schaden zahlen.
Links:
- Arbeiterkammer OÖ(www.arbeiterkammer.com)
- OÖ Wirtschaftsbund