Umstrittener Trend: Bunte Küken

Seit einigen Jahren sind sie auf Märkten in Asien zu sehen, über die Türkei kommen sie langsam nach Österreich: bunt gefärbte Küken, die Kinder erfreuen sollen, bei Tierschützern aber wenig Begeisterung auslösen.

In Schlüßlberg im Bezirk Grieskirchen picken zwei knallrosa Küken neben ihren „normal“ gefärbten Artgenossen nach Futter. Die farbenfrohen Tiere wurden aus der Türkei nach Österreich gebracht und sorgen für Begeisterung bei manchen Betrachtern, aber auch für Bedenken bei Tierschützern.

Keine Laune der Natur

Die Färbung der Tiere ist keine Laune der Natur, sondern entsteht durch eine Injektion von Lebensmittelfarbe in noch nicht ausgebrütete Hühnereier. Kinder sollen von den bunten Tierchen ganz besonders begeistert sein. Tiere als Spielzeug, noch dazu künstlich gefärbte, rufen aber Tierschützer auf den Plan.

Bunte Küken

ORF

Hühner hätten im Kinderzimmer nichts verloren, weil die Bedürfnisse der Tiere in einer Wohnung nicht erfüllt werden könnten, sagt der Tierarzt und Tierschutzombudsmann Oberösterreichs, Dieter Deutsch, im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Vor allem sei aber „der Ansatz, Tiere zu färben, nur um sie attraktiv zu machen, der verkehrte Ansatz, um sich Tiere anzuschaffen“, so der Tierschutzombudsmann.

„Krankhaftes menschliches Verhalten“

„Die schlimmste Befürchtung ist, dass viele Leute die Tiere kaufen, weil sie etwas Besonderes sind. Wenn die Küken umfedern, kriegen sie das normale Gefieder, dann sind sie uninteressant und werden dann einfach entsorgt.“ Deutsch bezeichnet die bunten Küken als Zeichen von „krankhaftem menschlichen Verhalten“, das noch dazu keinen Nutzen habe.

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