Keine Bewerbung für gespag-Vorstand

Elgin Drda, die Büroleiterin von Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), bewirbt sich nicht für den umstrittenen dritten Vorstandsposten des landeseigenen Krankenhausbetreibers gespag.

Um Vorwürfe wie „Bevorzugung und Postenschacher“ gänzlich auszuräumen, habe man sich am Montag auf diesen Schritt geeinigt, teilte Pühringer mit. Die Erweiterung der gespag-Führung, für die Drda als Favoritin ins Spiel gebracht wurde, hatte in den vergangenen Wochen für teils heftige Kritik gesorgt.

„Auf eigenen Wunsch verzichtet“

Seine Büroleiterin habe auf eigenen Wunsch verzichtet, so Gesundheitsreferent Pühringer. Sie wolle sich nicht dem Vorwurf aussetzen, dass die Aufstockung des Vorstandes nur deshalb erfolgt sei, um ihr einen Posten zu verschaffen. „Denn sie hat in ihrem bisherigen beruflichen Leben sämtliche Positionen durch Kompetenz und Engagement erreicht“, betonte der Landeshauptmann.

Kostendämpfungspotenzial von 2,3 Mrd. Euro

Am 10. Oktober hatte der gespag-Aufsichtsrat die Vergrößerung mit elf von 13 Stimmen beschlossen - Günther Steinkellner von der FPÖ und Ulrike Schwarz von den Grünen waren dagegen. Zehn Tage später wurde der Posten ausgeschrieben. Der Vorsitzende des Kontrollgremiums, Franz Mittendorfer, argumentierte die für April 2013 geplante Erweiterung mit der laufenden oberösterreichischen Spitalsreform II: Diese bringe ein Kostendämpfungspotenzial von 2,3 Mrd. Euro und verlange nach einer zentralen Ansprechperson in der obersten Führungsetage. Das zusätzliche Vorstandsmitglied schlägt mit jährlich rund 180.000 Euro zu Buche.

Ärzte-Kritik an Aufstockung

Zuletzt hatten die in den elf gespag-Häusern beschäftigten Ärzte die Aufstockung in einem Brief an Pühringer kritisiert. Der antwortete ebenfalls mit einem Schreiben. Auch bei der Ärztekammer und beim Landesrechnungshof reagierte man mit Unverständnis auf den dritten Vorstandsjob.

Link: