Umfrage: EU-Krise gefährdet Wohlstand

Das Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS wollte wissen, was den Wohlstand im Land gefährde. Die meisten Befragten gaben die EU-Krise an, gefolgt von Korruption in Politik und Wirtschaft. Auch die Verschwendung von Steuergeld wird als Gefahr gesehen.

Diese Probleme bereiten deutlich mehr MenschenSorgen als etwa Zuwanderung und die Steuerlast. Das zeigt die bereits Ende Mai/Anfang Juni durchgeführte Umfrage, deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht wurden.

U-Ausschüsse während Untersuchungszeitraums

IMAS befragte von 23. Mai bis 6. Juni 1.100 repräsentativ für die Österreicher über 16 Jahre ausgewählte Personen in persönlichen Interviews. Der Untersuchungszeitraum war geprägt von reger U-Ausschuss-Tätigkeit und Verhandlungen über ein Transparenzpaket.

Die Meinungsforscher wollten wissen, was in den Augen der Menschen die größten wirtschaftlichen Ärgernisse bzw. Gefahren für den Wohlstand in Österreich sind. 63 Prozent nannten dabei die Folgen der EU-Krise, 61 Prozent Korruption in Politik und Wirtschaft und 60 Prozent die Verschwendung von Steuermitteln. Die Staatsverschuldung macht 55 Prozent Sorgen.

Gewinnstreben von Managern als schlecht empfunden

Im Mittelfeld rangieren die starke Zuwanderung unqualifizierter Ausländer und Asylwerber (48 Prozent), die hohe Besteuerung (46 Prozent) und die zu große Abhängigkeit von der EU (44 Prozent). Die zu geringe Kontrolle der Banken durch den Staat (42 Prozent) und das Gewinnstreben von Managern (41 Prozent) sehen mehr Menschen als Gefahr für den Wohlstand als die Konkurrenz durch Billigpreisländer (38 Prozent) und die ungleiche Verteilung von Besitz und Einkommen (36 Prozent).

Hoher Lohnabschluss ist kleines Problem

Eher konkret definierte Probleme wie Fachkräftemangel (23 Prozent), Schwächen im Bildungssystem (22 Prozent) und eine hohe Unternehmensbesteuerung (15 Prozent) werden offenbar als weniger bedrohlich empfunden. Dass ihr eigener Reformunwillen den Wohlstand ins Wanken bringen könnte, glauben nur zehn Prozent. Zu starke Eingriffe des Staates in die Wirtschaft fürchtet ebenfalls nur jeder Zehnte. Hohe Lohnforderungen durch die Gewerkschaft werden genauso wie große Freiheitsrechte der Unternehmer (je sieben Prozent) als kleinste Gefahren eingeschätzt.

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