Justizbediensteter wegen Missbrauchs in Haft
Die Gerüchte kursierten bereits seit längerer Zeit: Ein Mitarbeiter des Sozialen Dienstes in der Justizanstalt Linz soll seine berufliche Position dazu nutzen, um Sex-Kontakte zu knüpfen. Vier ehemalige Insassinnen der Haftanstalt sollen zu seinen Opfern gehört haben, die Rede ist von insgesamt fünf Fällen von Vergewaltigung beziehungsweise geschlechtlicher Nötigung.
Verfahren vor einem dreiviertel Jahr eröffnet
Das Verfahren gegen den Verdächtigen wurde bereits vor etwa einem dreiviertel Jahr eröffnet. Bis zum Herbst 2011 soll er vier ehemalige weibliche Häftlinge nach ihrer Zeit im Gefängnis sexuell missbraucht haben. Dabei soll er auch Betäubungsmittel, sogenannte KO-Tropfen, eingesetzt haben. Die Opfer wurden vom Gericht befragt und bestätigten glaubhaft die Vorwürfe.
Im Zuge der Ermittlungen verdichtete sich laut Staatsanwalt Rainer Schopper die Beweislage und auch ein dringender Verdacht der Tatwiederholung ergab sich. Der Vertragsbedienstete wurde am 16. Juni in seinem Büro in der Justizanstalt Linz festgenommen und in die Untersuchungshaft gebracht. Weil er seinen Arbeitsplatz in Oberösterreich hatte, sitzt er in Salzburg ein.
Laut Staatsanwaltschaft werden jetzt weitere Spuren ausgewertet, das Ermittlungsverfahren läuft. Bei einer Verurteilung drohen dem Justizbediensteten bis zu zehn Jahre Haft.