Neues Verkehrskonzept für Linz

Ein neues Verkehrskonzept für Linz sieht teurere Kurzparkzonen und Umweltzonen vor. Verkehrsstadtrat Klaus Luger (SPÖ) hält solche Fahrverbote für wirtschaftsschädigend und auch für unsozial.

Am Dienstag will das Land dieses Verkehrskonzept für den Linzer Großraum öffentlich vorstellen. Über die Inhalte hüllen sich derzeit noch alle Seiten in Schweigen. Das Ziel ist ein Zurückdrängen der Autofahrten im Großraum Linz. Derzeit werden rund 64 Prozent aller Fahrten mit dem Auto zurückgelegt, nur 17 Prozent mit Bus, Bahn oder Straßenbahn. Bis 2025 soll der Anteil des öffentlichen Verkehrs weiter sinken, jener der Autofahrten steigen. Durch das Gesamtverkehrskonzept soll dieser Trend gestoppt werden.

Umweltzonen und Gebührenerhöhung

Die Kernpunkte: Parken soll empfindlich teurer werden. Eine Stunde in der Gebührenzone soll 1,50 Euro kosten, also um 50 Cent teurer als bisher. Außerdem sollen Umweltzonen für Linz und die Umlandgemeinden mit den Einkaufszentren kommen. In diesen Zonen sollen ältere Dieselautos nicht mehr einfahren dürfen. Derartige Umweltzonen gibt es seit Jahren in deutschen Städten und könnten auch in der steirischen Landeshauptstadt Graz kommen. Die steirische Landesregierung hat sich dafür ausgesprochen.

Parallel zu Einschränkungen für den Autoverkehr schlägt der Expertenbericht einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Großraum Linz vor. Unter dem Strich soll so der Anteil des Individualverkehrs auf 60 Prozent zurückgedrängt werden.

Pläne nicht bestätigt

Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SPÖ) wollte am Montag in einem Telefonat mit Radio Oberösterreich die Pläne im Detail nicht bestätigen. Es handle sich dabei um eine ältere Version des Expertenberichts und nicht die endgültige Version, so Kepplinger.

Verkehrsstadtrat Klaus Luger von der SPÖ steht der Idee einer Umweltzone offenbar eher ablehnend gegenüber. Er hält solche Fahrverbote für ältere Fahrzeuge, die abgastechnisch nicht auf dem neuesten Stand sind, für wirtschaftsschädigend und auch für unsozial. Denn schließlich würden viele Menschen nicht aus Spaß alte Autos fahren, sondern deswegen, weil sie sich kein neues leisten könnten. Luger glaubt nicht, dass sich in Linz eine politische Mehrheit für eine Umweltzone findet.

Land Oberösterreich zuständig

Rechtlich zuständig für die Einrichtung einer solchen Umweltzone wäre allerdings das Land. Bevor eine Umweltzone eingeführt wird, muss auch das Umweltministerium noch festlegen, welche Autos von Fahrverboten betroffen wären. Eine entsprechende Verordnung soll am ersten Dezember in Kraft treten.