Badesalzdroge lässt Fragen offen

Wie gelangt eine Privatperson an ein Betäubungsmittel, das nur von Ärzten bezogen werden dürfte? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit Polizeiermittler, die den Tod einer jungen Frau aus dem Bezirk Gmunden zu klären versuchen.

Die 20-Jährige hatte geglaubt, in einem Shop eine sogenannte Badesalzdroge zu kaufen. Sie schnupfte das Pulver und war wenig später tot. In Wirklichkeit hatte sie aber ein Betäubungsmittel zu sich genommen und zwar Bupivacain. Normalerweise wird das Mittel bei medizinischen Eingriffen lokal verwendet - etwa wenn Mediziner einen Kreuzstich durchführen, um bei Geburten für die werdende Mutter eine Schmerzlinderung zu bewirken.

In geringer Dosis verwendet

In Österreich wird Bupivacain nur flüssig eingesetzt. Dadurch bleibt das Mittel steril, erklärt der Anästhesist Peter Egger vom AKH Linz: „Bupivacain gehört an und für sich zu den gefährlicheren Betäubungsmitteln, wobei natürlich immer die Menge eine Rolle spielt. Wir verwenden es in einer äußerst geringen Dosis, die weit unter den Grenzwerten liegen, die Vergiftungserscheinungen hervorrufen“, erklärt der Mediziner.

Die Besitzerin des Geschäfts, die sich derzeit in Untersuchungshaft befindet, schweigt weiter eisern, wie sie zu der angeblichen Badesalzdroge, die sich jetzt als Betäubungsmittel herausgestellt hat, gelangen konnte. Ein Verdacht der Polizei ist, dass die verdächtige Frau das Mittel aus dem Ausland bezogen hat - über „dunkle Kanäle“, wie es die Exekutive bezeichnet.

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