Missbrauchsvorwürfe gegen Wohngruppe
Zehn Minuten lang habe sein Sohn Josef „zur Strafe“ unter der eiskalten Dusche stehen müssen, der Bruder habe ihn schreien gehört. Dem aus dem Bezirk Braunau stammenden alleinerziehenden Vater waren die beiden heute elf und zwölf Jahre alten Buben von der Jugendwohlfahrt abgenommen worden, er soll mit der Erziehung überfordert gewesen sein. Die beiden kamen in einer Wohngruppe im steirischen Bezirk Liezen unter. Dort leben derzeit 13 Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren.
Dass Kinder in anderen Bundesländern untergebracht werden, komme immer wieder vor, vor allem dann, wenn von der Behörde eine Distanz zur Familie gewünscht werde.
Weitere Vorwürfe
Der Vater erhebt noch weitere Vorwürfe. So soll etwa ein anderer Bub nur mit der Unterhose bekleidet aus dem Haus gesperrt worden sein. Der Innviertler schaltete Justiz und Jugendwohlfahrt ein. Seit Donnerstag ist die zuständige Fachabteilung des Landes Steiermark informiert. Der Fall werde in den nächsten Tagen überprüft, heißt es von dort. Bisher habe es mit der Einrichtung keine Probleme gegeben, berichten übereinstimmend der Bezirkshauptmann von Liezen, Josef Dick, und die zuständige Sozialarbeiterin.
Interne Untersuchung wurde eingeleitet
Der Geschäftsführer der Betreuungseinrichtung sagt gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass man die Vorwürfe ernst nehme. Umgehend sei eine interne Untersuchung eingeleitet worden, die bis Mitte der Woche abgeschlossen sein soll. Man verfüge über ein umfassendes Dokumentations- und Kontrollsystem, er gehe „in jeder Hinsicht“ davon aus, dass die Vorwürfe „haltlos“ seien.
Die zwei Buben sind nun auf Weisung der Jugendwohlfahrt wieder zu Hause im Bezirk Braunau. Heute Sonntag hätten sie in die Wohngruppe zurückkehren sollen. Bis auf weiteres dürfen sie nun aber bei ihrem Vater bleiben.
Link:
- Misshandlung: Vorwürfe gegen Wohngruppe (steiermark.ORF.at)