Prediger-DVDs beschäftigen Verfassungsschutz

Jene DVDs, die ein islamischer Verein in Welser Wohnhäusern verteilt haben soll, beschäftigen jetzt auch den Verfassungsschutz. In einem Film predigt ein deutscher Konvertit, der in seiner Heimat als islamistischer Hassprediger gilt.

Es geht um DVDs mit Botschaften des deutschen Islam-Konvertiten Pierre Vogel. Seine Videos wurden offenbar in Wels von dem islamischen Kulturverein Sahwa verteilt, was heftige Reaktionen - etwa der Freiheitlichen - hervorrief. Aber auch SPÖ-Bürgermeister Peter Koits sieht diese Verteil-Aktion mit Unbehagen.

Der Welser Bürgermeister Peter Koits im ORF-Interview:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Er habe das Integrationsteam beauftragt, sofort Erhebungen einzuleiten. Außerdem habe er überprüft, ob der Verein mit öffentlichen Mitteln unterstützt werde, so das Welser Stadtoberhaupt. Das sei nicht der Fall, so Koits.

Video muss erst übersetzt werden

Er habe aber mit der Sicherheitsdirektion Kontakt aufgenommen, um das besagte Video von Experten begutachten zu lassen. In einer ersten Reaktion darauf sagte Michael Tischlinger vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, dass das aktuelle Video erst übersetzt werden müsse.

Die Beamten hätten aber schon häufiger Videobotschaften von Pierre Vogel überprüft und seien bisher jedes Mal zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich zwar um religiös fundamentalistische Aussagen handle, aber keine extremistischen Inhalte erkennbar waren. Deshalb habe es bisher keinen Handlungsbedarf gegeben.

Möglicher Ausschluss vom Fest der Kulturen

Der Welser Bürgermeister allerdings ist dem Verein Sahwa gegenüber inzwischen eher skeptisch eingestellt. Der Forderung von FP-Stadtrat Rabl, den Verein vom Fest der Kulturen künftig auszuschließen, kann Koits durchaus etwas abgewinnen. „Unter diesen Voraussetzungen, wie sie jetzt gegeben sind, kann ich mir für solche Vereine eine Teilnahme nicht vorstellen. Denn das Fest der Kulturen dient ja dazu, das Zusammenleben zu fördern und nicht dazu, Schwierigkeiten zu bereiten“, so der Bürgermeister. Zuvor will er sich jedoch noch einmal mit Vertretern des betroffenen Vereins zusammensetzen.

Einreiseverbot in die Schweiz

Übrigens: Ein Buch des Mannes wurde bereits bei einer deutschlandweiten Razzia beschlagnahmt, gegen ihn besteht auch ein Einreiseverbot in die Schweiz.

Link: