Neues Buch zu August Strindberg

Im Mai des kommenden Jahres wird sich der Todestag des schwedischen Dichters August Strindberg zum 100. Mal jähren. Der Stiftsbibliothekar von St. Florian, Friedrich Buchmayr, hat sich schon heuer in einem Buch mit August Strindberg auseinandergesetzt.

„Madame Strindberg - Oder: Die Faszination der Boheme“ heißt das Buch, das Friedrich Buchmayr verfasst hat. Nach Oberösterreich, in den Strudengau, führt nämlich eine biografische Episode August Strindbergs. Strindberg hielt sich mit seiner 23 Jahre jüngeren Kurzehefrau Frida Uhl vorübergehend in einem Gutshof von deren Großeltern im Schloss Dornach, in Saxen und Klam auf.

1893 hatte er Frida Uhl kennengelernt, die bereits zu ihrer Zeit eine sehr emanzipierte Frau war. Sie war Tochter des Chefredakteurs der Amtlichen Wiener Zeitung. 1894 wurde die gemeinsame Tochter Kerstin geboren, drei Jahre später erfolgte die Scheidung. Die zu Lebzeiten äußerst umtriebige Schriftstellerin, Literaturkritikerin, Kabarettgründerin, Übersetzerin und Drehbuchautorin wurde in Mondsee, ihrem Geburtsort, begraben. Sie starb vereinsamt.

Düstere Phase nach dem Tod von Frida Uhl

Nach der Ehe mit Frida Uhl durchlebte Strindberg eine ausgesprochen düstere Phase seines Lebens, in der er unter Wahnvorstellungen, Realitätsverlust und Depressionen litt. Sie wird „Inferno-Krise“ genannt, da Strindberg die Erfahrungen dieser Zeit vor allem in dem Roman Inferno, Legender (1897, Inferno. Legenden.) in Form von autobiografischen, teilweise verklärten Aufzeichnungen verarbeitete. Es ist auch die Zeit, in der Strindberg begann, wissenschaftliche und alchemistische Versuche zu machen.

In gewisser Weise gelang es ihm, sich „frei zu schreiben“ und so seine psychische Krise zu überwinden. In den folgenden sechs Jahren schrieb er mehr als 25 Stücke.

Strindbergmuseum Saxen

Der Bibliothekar des Stifts St. Florian, Friedrich Buchmayr, hat sich schon in mehreren Projekten mit August Strindberg auseinandergesetzt. 1993 konzipierte er im Stifterhaus eine Strindberg Ausstellung. Heuer ist, passend zum bevorstehenden Strindberg-Jahr, im Residenzverlag im Niederösterreichischen Pressehaus „Madame Strindberg - Oder: Die Faszination der Boheme“ erschienen.

In Saxen und Klam im Strudengau war August Strindberg nicht nur schriftstellerisch, sondern auch malerisch unterwegs. Deshalb gibt es das Strindbergmuseum Saxen. Es ist das einzige Museum außerhalb von Schweden, das dem weltberühmten Autor gewidmet ist.

Zahlreiche Originalbriefe und -manuskripte

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Strindbergs Aufenthalte in Dornach, Saxen und Klam zwischen 1893 und 1896 und die im Zusammenhang damit entstandenen Werke. Das Thema wird auf wissenschaftlicher Basis möglichst anschaulich präsentiert. Besondere Beachtung verdienen die vielen Originalbriefe und -manuskripte (u.a. von Strindberg selbst), die zeitgenössischen Fotos und ein seinerzeit von ihm angekauftes Klavier.

Kulturwanderweg Strindbergweg- Klamschlucht

Der Kulturwanderweg Strindbergweg-Klamschlucht führt von Saxen nach Klam. Der Weg führt vorbei an einem romantischen Wasserfall, der dem Autor, der sich auch als Maler betätigte, als Vorbild für eines seiner Bilder diente. Weitere Motive fanden Eingang in seine Romane, wie etwa die Hammerschmiede, der Leostein, die Bergmayr-Mühle und der Saustall.

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