Das Ende der Demokratie

Viele haben heutzutage das Gefühl, von der Politik im Stich gelassen zu werden. Bankenkrise, Sparpakete und Politskandale sind die beherrschenden Themen. Die Frage „Ist die Demokratie am Ende“ diskutieren Experten in Linz.

„Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus“ ist der Titel des neuen Buches des Wissenschafters Colin Crouch. Darin sieht der britische Soziologe und Politikwissenschafter den längst drohenden Untergang des Wohlfahrtsstaates, der vor allem auf die Wahlfreiheit und soziale Grundabsicherung abziele, in der zunehmenden Verflechtung von politischen und wirtschaftlichen Eliten begründet. Diese neuen Eliten würden mit ihrer Macht eine Volksherrschaft unterlaufen.

Sinnentleerte demokratischen Institutionen

Der demokratische Augenblick sei seit den 1980er Jahren vorüber, meint Crouch. Die demokratischen Institutionen bestünden zwar weiter, seien inhaltlich jedoch sinnentleert. Große Entscheidungen - wie zum Beispiel die Bankenrettung - würden plötzlich nicht auf demokratischer Basis, sondern von so genannten Experten getroffen, die wie etwa derzeit in Italien, als unabhängige Regierung den Staat vor dem Untergang retten soll.

Über das Für und Wider dieser Umwälzungen debattieren auf Einladung der Johannes Kepler Universität neben Colin Crouch auch Politologe Anton Pelinka, der renommierte englische Soziologe Bob Jessop und Walter Ötsch vom Zentrum für Soziale und Interkulturelle Kompetenz. Eröffnet wird die Tagung um 19.00 Uhr im Linzer Wissensturm.

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