Unternehmen verdienen 40.000 Euro pro Mitarbeiter

Über 40.000 Euro haben die heimischen Unternehmen im Vorjahr pro Mitarbeiter verdient. Das geht aus dem Wertschöpfungsbarometer der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK) hervor.

Die Experten der Arbeiterkammer errechnen jedes Jahr anhand der Jahresabschlüsse von mittleren und großen Unternehmen die sogenannte Wertschöpfung pro Mitarbeiter. Das ist der Ertrag eines Unternehmens pro Mitarbeiter abzüglich der Personalkosten. Demnach erwirtschaftete 2010 ein Mitarbeiter für ein Unternehmen im Durchschnitt um 40.335 Euro mehr als er kostete. Seit 2004 wuchs dieser Betrag um 53 Prozent, die Löhne hingegen nur um knapp 13 Prozent.

Wenige arbeiten mehr

Der Garant für den wachsenden Gewinn der Unternehmen sind neben den niedrigen Lohnerhöhungen die Produktivitätssteigerungen, erklärt AK-Präsident Johann Kalliauer anhand eines Beispiels. In der Krise verloren 25.000 Metaller in ganz Österreich ihren Job, 18.000 wurden inzwischen wieder eingestellt. Diese 18.000 produzieren heute genau so viel wie 25.000 im Jahr 2008.

Mehr Ausschüttung als Gewinne

Der Großteil der erwirtschafteten Gewinne werde an die Eigentümer ausgeschüttet so Kalliauer. 2010 waren das 82 Prozent, 2008 und 2009 lag die Ausschüttung sogar über den erzielten Gewinnen. Bedenklich aus Sicht der AK ist der Rückgang der Investitionsneigung. In vielen Fällen werde nur mehr zur Erhaltung der Produktion investiert, statt diese auch zu verbessern und damit wettbewerbsfähig zu bleiben, kritisiert Kalliauer.

Keine Zurückhaltung bei Lohnverhandlungen

Aus den Zahlen des Wertschöpfungsbarometers zieht die AK eindeutige Schlüsse: Zurückhaltung bei den Lohnverhandlungen sei fehl am Platz, die Metaller seien hier richtungsweisend gewesen. Höhere Lohnabschlüsse sicherten auch den Konsum. Kalliauer kann sich auch vorstellen, die Arbeitgeberbeiträge für Überstunden zu erhöhen. Dann würden diese für die Unternehmen teurer und mehr Jobs geschaffen.