Pfarrer-Initiative weicht nicht von Kurs ab
81 Priester und Diakone aus ganz Österreich waren zur Generalversammlung der Pfarrer-Initiative nach Linz gereist. In der Ursulinenkirche berieten die widerspenstigen Kirchenmänner hinter verschlossenen Türen über das weitere Vorgehen. Dabei sei der bisherige Kurs des Vorstands einstimmig bestätigt worden, so der Obmann der Pfarrer-Initiative Helmut Schüller im Anschluss an die Versammlung.
Die an der Initiative beteiligten Pfarrer wollen unter anderem Laien predigen lassen und die Kommunion auch Geschiedenen und Ausgetretenen spenden. Außerdem sprechen sie sich für die Frauenweihe und die Zulassung von Verheirateten zum Priesteramt aus.
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„Aufruf zur Selbstverantwortung“
Laut Schüller habe es in der Versammlung auch eine Diskussion über den Begriff des „Ungehorsams“ gegeben. So hatte etwa die Innsbrucker Diözese einen Antrag auf Umbenennung in „Aufruf zur Selbstverantwortung“ gestellt. Man habe darüber gesprochen, weil der bisherige Begriff auch missverstanden werden könne, so Schüller. Letztlich aber habe es ein überwiegendes Votum dafür gegeben, dabei zu bleiben. Denn das Wort „Ungehorsam“ bringe „mehr Klarheit in die Diskussion“ und spreche auch an, worum es insgesamt gehe.
Der zukünftige Kurs werde nun detailliert ausgearbeitet - insbesondere was die Zusammenarbeit mit Laienorganisationen betrifft. Von den Bischöfen fordert die Initiative einen neuen Dialog mit dem Kirchenvolk. Schüller sieht jedenfalls die Bischöfe am Zug.