Orthodoxe Christen wollen eigene Kirchen

Obwohl noch keine genauen Zahlen vorliegen, wünschen sich die orthodoxen Christen in OÖ eigene Kirchen, wie es in der KirchenZeitung (Mittwochausgabe) heißt. Unterstützt werden sie von der Stiftung „Pro-Oriente-Linz“, die Alt-LH Josef Pühringer leitet.

Da in der Volkszählung das Religionsbekenntnis nicht mehr erhoben wird, sind alle Zahlen Schätzungen, aber im Fall der orthodoxen Christen trotzdem aussagekräftig, hieß es in dem Bericht. Dass heute aber deutlich mehr orthodoxe Christen hier leben, sei ablesbar an den Zahlen der Menschen, die von Ländern dieser Religionen nach Oberösterreich gekommen sind – etwa Rumänien, Bulgarien, Russland, Georgien, Griechenland oder Serbien.

Neues Netzwerk nötig

Die serbisch-orthodoxe Kirche sei in OÖ am besten organisiert, hieß es. Allerdings gelte es ein neues Netzwerk zu schaffen, damit auch die anderen der orthodoxen Gläubigen informiert und betreut werden können, so der Erzpriester-Stavrophor Dragan Micic aus Linz im Zeitungsinterview.

Die Bulgaren hätten zum Beispiel noch kein Gottesdienstangebot in OÖ. Und die rumänische-orthodoxe Gruppe suche bereits in Linz ein Grundstück für eine Kirche samt Gemeindezentrum. Im Gespräch ist auch eine Kooperation mit der katholischen Kirche, so Pfarrer Sorin Bugner.

Gäste in katholischen Kirchen

Kooperationen mit der katholischen Kirche gibt es bereits: so feiern Griechisch-Orthodoxe Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Michael am Bindermichl in Linz, Russisch-Orthodoxe in der Pfarrkirche St. Paul in Pichling und Rumänisch-Orthodoxe in der Pfarrkirche Linz-Heiligste Dreifaltigkeit. „Wir sind mit Stadt und Diözese im Gespräch. Aber es ist nicht leicht. Ein eigenes Zentrum würde uns sehr helfen“, so Bugner.

„Wollen Brücken bauen“

Wie es in der „KirchenZeitung“ weiter heißt, will sich vor allem auch die Stiftung „Pro Oriente“ der orthodoxen Christen annhmen. „Die wachsenden orthodoxen Pfarren sind für die Stiftung eine Herausforderung, der wir uns natürlich stellen“, so der frühere oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer, der die „Pro Oriente“-Sektion Linz leitet: „Die Menschen wollen hier Wurzeln schlagen und wir werden im Geist von Kardinal König, der ‚Pro Oriente‘ gegründet hat, Brücken zu ihnen bauen“. „Pro Oriente“ wolle beitragen, dass Orthodoxe und Katholiken nicht nur friedlich „nebeneinander“, sondern „miteinander“ Kirche sein können, so Pühringer.