Bundeslehrertag mit Bildungsminister in Linz

Mehr als 1.500 Pädagoginnen und Pädagogen haben sich am Mittwochvormittag anlässlich des Bundeslehrertages in Linz mit der Schule der Zukunft und der Bildungsreform befasst. Hauptredner war Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP).

Digitalisierung, Neue Oberstufe, Teamteaching an den Neuen Mittelschulen, Schulautonomie - das sind nur einige der kontrovers diskutierten Themen, die Lehrerinnen und Pädagogen derzeit bewegen.

„Viele Herausforderungen“

Beim Bundeslehrertag der ÖVP-Lehrervertreter im Oberbank-Donau Forum in Linz brach Bildungsminister Heinz Faßmann erneut eine Lanze für das österreichische Bildungssystem, das im Grund gut aufgestellt sei. Er betonte überdies, dass er kein Freund von Alarmismus sei, es aber viele Herausforderungen gebe: „Wir müssen hier weiterkommen, die Übergänge von der Volksschule in die Sekundarstufe I und von dort auf die weiteren Schul- und Berufslaufbahnen im Sinne der Kinder vielleicht rationaler werden lassen.“

„Talente sollen Laufbahn bestimmen“

Die Talente der Schülerinnen und Schüler sollten die Laufbahn bestimmen und nicht der Wunsch der Eltern, was die Kinder einmal werden sollen, so Faßmann. Konsens bestand darüber, dass man die Schule der Zukunft nur gemeinsam mit Lehrern und Eltern auf den Weg bringen könne.

Höherer Stellenwert für Fachhochschulen

Bei seinem Antrittsbesuch in Oberösterreich hat sich der Bildungs- und Wissenschaftsminister auch mit Spitzenvertretern der Landesregierung zu einem Arbeitsgespräch getroffen, in dem er mit zahlreichen Wünschen und Forderungen der heimischen Politik konfrontiert wurde - vor allem nach mehr Unterstützung für Universitäten und Fachhochschulen. So sollte etwa der Stellenwert der Fachhochschulen gefördert werden, was der Minister auch unterstütze. Er könne sich vorstellen, dass „etwa ein Drittel der Studierenden“ Fachhochschulen besuchen sollte. Der für Forschung zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP) sieht nach dem Arbeitsgespräch eine solide Gesprächsbasis.

Offene Zukunft der Integrationsklassen

Die Zukunft der Integrationsklassen an den Sonderschulen bleibt hingegen weiterhin offen. Die zuständige Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) gibt sich dennoch optimistisch, dass es zu einer Lösung kommen wird.

Nachdenken über Neue Mittelschule

Deutlichere Worte fand Faßmann zur umstrittenen Reform des Schultyps der Neuen Mittelschule: „Sie hat ihre Qualitäten, weil sie in einem wohnortnahen Netz in Österreich verteilt ist. Es muss aber erlaubt sein, ob alles, was gemacht worden ist, auch zielerreichend ist.“