donauFESTWOCHEN in neuem Gewand

Die donauFESTWOCHEN im Strudengau beschreiten in ihrer 24. Auflage ganz neue Wege: Für die Inszenierung von Händels Festoper „Atalanta“ setzt Kobie van Rensburg mit einem virtuellen Bühnenbild neue Maßstäbe.

Intendantin Michi Gaigg, Regisseur Kobie van Rensburg und Konsulent Walter Edtbauer präsentierten das Programm am Dienstag in einer Pressekonferenz in Linz. Auch abseits von der Festoper (Premiere: 4. August), die 2019 beim Händelfestival in Halle zu sehen sein wird, gibt es Neues: Erstmals wird eine inklusive Tanzperformance der Wiener Gruppe „Ich bin O.K. Dance Company“ im Stadtkino Grein geboten. Edtbauer meinte dazu: „Es wäre mein Traum, wenn alle großen Festivals eine Veranstaltung einbauen, wo sich Menschen mit Beeinträchtigung präsentieren können. Wir beginnen damit.“

Helmut Schmidinger und Ingo Ingensand

Die beiden Uraufführungen stammen vom Oberösterreicher Helmut Schmidinger und Ingo Ingensand. Das junge Atalante Quartett „spannt einen Bogen von Bela Bartoks Sterichquartett Nr. 1 zu Ingo Ingensand“, so Gaigg über die „Versöhnung“ betitelte Matinee im Strindberg Museum Saxen. Schmidingers Kompositionsauftrag für historisches Instrumentarium „Ich zweiffle keineswegs...“ mit dem Untertitel „Klangreden für Blockflöte, Streicher und Cembalo“ wird von Solistin Carin van Heerden (Blockflöte) und dem L’Orfeo Barockorchester aufgeführt.

Van Heerden bestärkte Gaigg auch, den ebenfalls gebürtigen Südafrikaner Van Rensburg zu kontaktieren - dies geschah, passend zu seiner Inszenierung, über ein soziales Medium. Der ehemalige Tenor - „Ich habe alle Händel-Arien gesungen, außer jene in ‚Atalanta‘“ - nahm begeistert an. „Er wird uns mit ganz modernen Medien in imaginäre Welten entführen“, versprach Gaigg eine außergewöhnliche Version Händels pastoraler Komödie um zwei junge Paare, die sich verstellen, um die große Liebe zu finden.

Bluescreen-Technik wird eingesetzt

Van Rensburg, der sein Regiedebüt 2007 am Opernhaus Halle gab, erklärte, er nutze die Bluescreen-Technik, um Sänger virtuell in verschiedene Räume zu versetzen. So gelinge es, „tatsächlich ohne Aufpreis für jede Szene ein neues Bühnenbild“ zu haben - bei einem Festival-Budget von 150.000 Euro mit 30.000 Landesförderung neben Geldern von Gemeinde, Bund und Sponsoren ein klarer Vorteil. Man hoffe, auch in Zeiten des Sparens dank der Innovationskraft des Festivals keine Kürzungen erfahren zu müssen, betonte Edtbauer.

Junges Publikum soll begeistert werten

Er hoffe, mit seiner modernen Art der Inszenierung, junges Publikum für die Oper zu begeistern, betonte Van Rensburg, der seit 2015 daran arbeitet, Oper in Südafrika neu zu positionieren und in den Townships zugänglich zu machen. Er möchte Alt und Jung begeistern, wie Musik und Szene symbiotisch vermischt werden. Man soll so viel wie möglich vom Libretto verstehen. Die Oper wird im Rittersaal des Schloss Greinburg uraufgeführt und 2019 bei den internationalen Händel-Festspielen in Halle zu sehen sein. „Dass die etwas von uns übernehmen, macht uns stolz“, waren sich alle drei Präsentatoren einig.

„Frische“ Barockmusik versprochen

Mit Mezzosopranistin Ida Aldrian mit dem Ensemble Castor, Singschauspielerin Maria Weiss und Tenor Virgil Hartinger werden drei bekannte Protagonisten früherer Opernaufführungen im Strudengau zu hören sein. „Frische“ Barockmusik versprechen Ars Antiqua Austria unter Gunar Letzbor und Albert Brüggen mit einer Bach-Auswahl. Das Lombardini Quartett führt zu den Anfängen des Streichquartetts. Den Auftakt zu den Festwochen begehen Carin van Heerden und das L’Orfeo Barockorchester, Schriftsteller Paulus Hochgatterer wird die Festrede halten. Das diesjährige LandArt-Projekt gestaltet Bildhauer Josef Baier mit seiner Klangplastik „Bogenharfe“, der traditionelle Opernworkshop für Kinder und Jugendliche ist eine Kooperation mit der Landesmusikschule Grein.

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