Karriere beim Bundesheer immer gefragter

Mehr als doppelt so viele Männer haben im Vergleich zu früheren Jahren eine Karriere beim Bundesheer eingeschlagen, so die Zahlen. Auch Frauen sind darunter - alleine 43 meldeten sich für ein Pilotprojekt.

43 junge Soldatinnen aus ganz Österreich überwinden seit gut fünf Monaten in der Heeresunteroffiziersakademie in Enns ihre Grenzen. In dem Pilotprojekt „Fit fürs Heer“ werden die Frauen auf eine Kaderanwärterausbildung vorbereitet, also auf nationale und internationale Einsätze.

Heeresunteroffiziersakademie (HUAK) in Enns

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Ersten Antreten vor der Heeresunteroffiziersakademie (HUAK) in Enns

1.000 Männer in Ausbildung

Das Interesse am Bundesheer als Arbeitgeber ist gestiegen, sagte Nikolaus Egger, der Kommandant der Heeresunteroffiziersakademie Enns: „Wir haben seit September 1.000 Männer in der Ausbildung, das ist mehr als das Doppelte von früher“.

Heeresunteroffiziersakademie (HUAK) in Enns

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Training

Das Training ist für Frauen wie für Männer gleichermaßen hart, trotzdem gebe es Unterschiede, so Ausbildungsleiter Robert Pertiller: weil Frauen im Durchschnitt kleiner seien, gebe es Probleme, „wenn zum Beispiel Gewicht über ein Hindernis gehoben werden muss“. Oder wenn es um die Gesundheit geht.

„Heute muss ich über einen Frauenarzt reden“

„Früher ist ein junger Bub zu mir gekommen und hat gesagt, er muss zum Arzt. Heute muss ich über einen Frauenarzt reden, was mit dem schulpflichtigen Kind ist – es sind andere Sachen; aber denen stelle ich mich gerne, weil ich selbst Familienvater bin – es ist halt einfach ungewohnt, weil wir es nicht so kennengelernt haben.“ Nachholbedarf habe das Militär auch, was die Ausrüstung betrifft - viele Rucksäcke etwa seien zu groß für die Frauen.

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Pilotprojekt „ein Erfolg“

ORF-Redakteurin Sabine Fürst hat sich für Oberösterreich heute das Frauen-Pilotprojekt der HUAK in Enns angesehen.

Nicht alle jungen Frauen werden die Ausbildung schaffen, hieß es. Die Ausfallsquote sei in etwa gleich hoch wie bei den Männern - allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass es weniger Frauen gibt, die sich letztendlich auch für den Soldatenberuf entscheiden. Derzeit liegt der Anteil der Frauen im Bundesheer bei 3,6 Prozent.