Literatur in „Premiere“: Franzobel und Silberer

Ein Buch von knapp 600 Seiten Umfang, basierend auf einer wahren, ebenso tragischen wie unglaublichen Geschichte – damit überzeugte der historische Roman „Das Floss der Medusa“ von Franzobel so sehr, dass der Autor damit heuer für den Deutschen Buchpreises nominiert ist.

Sendungshinweis:

„Premiere – Literatur. Lebensart. Livemusik“, 7.10.17, ab 19.03 Uhr

Dem großen Werk ging eine reiseintensive Recherche voran: Der gebürtige Vöcklabrucker Franzobel besuchte unter anderem Frankreich und den Senegal, um der Geschichte eines ganz bestimmten Schiffes auf die Spur zu kommen. Im Juni 1816 ist die Fregatte „Medusa“ mit 400 Menschen an Bord vom Militärarsenal Rochefort aus in See gestochen.

Franzobel

Zsolnay Verlag

147 Schiffsbrüchige treiben zwei Wochen lang am Meer

Das Ziel war der Senegal, doch noch vor dessen Küste läuft das französische Schiff auf eine Sandbank auf. Die Bemühungen, die Fregatte manövrierfähig zu machen, scheitern. Aus Mangel an Rettungsbooten werden 147 Menschen einfach auf einem Floß ausgesetzt – sie treiben zwei Wochen lang auf dem Meer. Am Ende überleben nur 15 Menschen, die eine unsägliche Odysee hinter sich haben.

Franzobel liest selbst

In der Sendung „Premiere“ am kommenden Samstag können Sie den Autor selbst lesen hören: Am 7. Februar hat Franzobel im Stifterhaus in Linz „Das Floss der Medusa“ präsentiert. Das Geheimnis um den Preisträger des Deutschen Buchpreises 2017 wird dann am montagabend in Frankfurt gelüftet.

Erster Erzählband Renate Silberers

„Das Wetter hat viele Haare“, so betitelt die in Linz lebende Schriftstellerin Renate Silberer ihr Prosa-Debut. In elf Erzählungen arbeitet die Autorin heraus, was Menschen untereinander verbinden kann, wie sich Kreise schließen, wie aber auch jeder einzelne seine ganz eigene Geschichte und teils verborgene Beziehungen zu anderen lebt.

Renate Silberer

Verlag Kremayr & Scheriau

Elf Geschichten über die Verbindungen und Beziehungen verschiedener Menschen

In „Premiere“ stellen wir die Erzählung „Deckweiß“ vor, in der sich die beiden Frauen Hilda und Annemarie in einer Interview-Situation gegenüberstehen. Bei beiden Frauen löst das Gespräch Erinnerungen aus, die teils weit zurückliegen.

Literaturhinweise:

  • Franzobel „Das Floß der Medusa“ (Zsolnay Verlag)
  • Renate Silberer: Das Wetter hat viele Haare. Erzählungen (Verlag Kremayr & Scheriau)

Literatur und Musik in „Premiere“

Jeden ersten und dritten Samstag steht „Premiere – Literatur. Lebensart. Livemusik“ ganz im Zeichen der Literatur. An allen anderen Samstagen heißt es in der Sendung „Ton ab“ für Musik gewidmet. Die Musikredaktion von Radio OÖ stellt dazu das Beste aus Liveauftritten von Künstlern zusammen, die Musikgeschichte geschrieben haben.