Sieg bei Forschungspreis für HTL Wels

Schüler der HTL Wels holten beim 30. Bundeswettbewerb von Jugend Innovativ den ersten Preis in der Kategorie Science. Insgesamt wurden 463 Forschungsprojekte in fünf Kategorien eingereicht, so das Bundesministerium für Bildung am Freitag.

Einem Computersystem das Lernen beigebracht haben im weitesten Sinne Jung-Techniker der HTL Wels in ihrem in der Kategorie „Science“ erfolgreichen Projekt „Sigma“. Dabei handelt es sich um eine Art Baukasten, mit dem etwa künstliche neuronale Netze weitestgehend automatisiert und leicht verständlich zusammengesetzt, getestet und verbessert werden können.

Sigma: Florian Cäsar und Michael Plainer

aws/Wolfgang Voglhuber - VOGUS

„Sigma“: Florian Cäsar und Michael Plainer

Siegerprojekt Science: „Sigma“ aus Wels

Mit dem Projekt „Sigma – Computer lernen Lernen" haben es sich Florian Cäsar und Michael Plainer von der HTL Wels zum Ziel gesetzt, den Umgang mit künstlicher Intelligenz weiterzuverbreiten und allen zugänglich zu machen. Mit Sigma können künstliche neuronale Netze bausteinartig und leicht verständlich zusammengesetzt, getestet und verbessert werden, so die Jungforscher.

30 Teams im Finale

1.611 Schülerinnen und Schüler stellten in der aktuellen Wettbewerbsrunde mit 463 innovativen Projekten in den Kategorien Design, Engineering, Science, Young Entrepreneurs sowie der Sonderpreis-Kategorie Sustainability der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative ihr enormes Innovationspotential unter Beweis. 30 Teams schafften den Einzug ins 30. Bundes-Finale und präsentierten ihre kreativen Entwicklungen im Rahmen einer dreitägigen Ausstellung der Öffentlichkeit und einer Fachjury.

Die Auszeichnungen des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie des Bundesministeriums für Bildung wurden am Freitagnachmittag in der Aula der Wissenschaften in Wien überreicht. Mit den Welsern bekamen auch Schülerteams aus Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg die Auszeichnungen.

Design: Mitwachsende Armprothese

In der Kategorie „Design“ waren Vertreter der HTBLuVA Waidhofen/Ybbs (NÖ) mit ihrer „Mitwachsenden Armprothese“ erfolgreich. Sie besteht zum Großteil aus günstigen Teilen aus dem 3D-Drucker und kann einfach angepasst werden kann, solange das Kind wächst, das die Prothese trägt. Das flexible Grundgerüst und die Elektronik bleiben dabei aber erhalten.

Gruppenfoto Jugend Innovativ

aws/Wolfgang Voglhuber - VOGUS

Gruppenfoto der Preisträger

Preis Engineering I: Modulares Palettensystem

In der Rubrik „Engineering I“ überzeugte das Projekt „Modulares Palettensystem für den innerbetrieblichen Transport“ von Schülern der HTL Jenbach (Tirol) die Jury. Das Team erarbeitete dabei zwei Konzepte um der Firma EMPL dabei zu helfen Zeit, Material und Kosten beim Transport zu sparen.

Engineering II: Intelligenter American Football-Helm

Ein American Football-Helm, der während eines Spiels prüfen kann, ob ein Aufprall so intensiv war, dass medizinisches Eingreifen erforderlich ist, brachte einem ebenfalls aus Niederösterreich kommendem Team den ersten Platz in der Kategorie „Engineering II“ ein. Im Rahmen des Projekts „HeadStat“ haben zwei Schüler der IT-HTL Ybbs ein Helmmodul entwickelt, das Daten an einen Server überträgt, der die gemessenen Werte in Echtzeit grafisch aufbereitet.

Preis Young Entrepreneurs: Bio-Salzmischungen

Unter den Jungunternehmern (Rubrik „Young Entrepreneurs“) ging das aus Schülern der BHAK/BHAS Hallein (Salzburg) zusammengesetzte Team „Salzwerk“ mit seinen eigenproduzierten Bio-Salzmischungen als Sieger hervor. Die Schüler gründeten eine Junior Company, bei der nach 35 Tagen die Einnahmen die Ausgaben überstiegen. Wenn der Kundschaft eine Idee zu verrückt ist, denkt sich das Team einfach passende Rezepte aus und bietet gegebenenfalls Kochkurse an, um zu überzeugen.

Sustainability: VollGas mit Holz und Schilf

Der von der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative getragene „Sonderpreis Sustainability“ ging heuer nach Vorarlberg: Unter dem Projektnamen „VollGas - aber ökologisch“ hat das Team der HTL Dornbirn (Vorarlberg) eine Methode erarbeitet, mit der sich Holz und Schilf deutlich effizienter zu Biogas vergären lässt.

Der Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP) gratulierte den Teams zu ihrem Erfolg und betonte die große Bedeutung des Wettbewerbs und: „Österreich braucht junge, motivierte Menschen wie diese, um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben und sich auch im internationalen Wettbewerb durchzusetzen. Ich bin sehr beeindruckt von der Innovationskraft und den spannenden Projekten der Teilnehmenden und wünsche ihnen auch für den weiteren Berufsweg viel Erfolg“, so Mahrer.

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) betonte, wie wichtig es sei, den Innovationsgedanken so früh wie möglich zu fördern: „Bewerbe wie Jugend Innovativ zeigen, welch großes Potential in unseren Schülerinnen und Schülern schlummert. Mit Hilfe engagierter Pädagoginnen und Pädagogen können die Jugendlichen ihre Kreativität unter Beweis stellen und Ideen verwirklichen. Das macht Mut, den eigenen Forschergeist auszuleben und die gesammelten Erfahrungen im besten Fall über die Schule hinaus für den eigenen Karriereweg zu nutzen.“

30 Jahre Jugend Innovativ

In der nunmehr dreißigjährigen Geschichte der Initiative haben bisher insgesamt mehr als 8.000 Teams ihre Projekte eingereicht. Beim nach eigenen Angaben größten heimischen Innovationswettbewerb winkten den Finalisten heuer Geldpreise in der Gesamthöhe von 33.000 Euro. Für einige der ausgezeichneten Teams bedeute der Erfolg ein Eintrittsticket zu internationalen Innovations- und Wissenschaftswettbewerben, so die Aussendung.

Jugend Innovativ ist Österreichs größter Innovationswettbewerb für Schülerinnen, Schüler und Lehrlinge und wird als Partnerschaftsprojekt des Bundesministeriums für Bildung, des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und der Austria Wirtschaftsservice GmbH durchgeführt und von der Raiffeisen Klimaschutz-Initiative unterstützt.