Ergebnisse der Task-Force zur Bildungsreform

Wie die Bildungsreform der Bundesregierung in Oberösterreich umgesetzt werden kann, ist das Thema einer speziellen Bildungs-Task-Force. Jetzt wurde ein erster Zwischenbericht vorgestellt.

Landeshauptmann-Stellvertreter Thomas Stelzer, der Bildungs-Landesrat der ÖVP und Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer gehören zu dieser Task-Force, neben ihnen auch Eltern- und Schülervertreter sowie eine Reihe von Pädagogen und auch Juristen. Man sei mit der Arbeit zwar noch lange fertig, erste Ergebnisse gebe es aber bereits, so Stelzer, der als eine der Neuerungen auf die Technischen Neuen Mittelschulen verweist. Neue Mittelschulen (NMS) mit den Schwerpunkten Musik und Sport gibt es bereits, in Zukunft sollen sich manche Neuen Mittelschulen speziell mit Naturwissenschaften und Technik beschäftigen.

Keine Schulsprengel für NMS

Ab dem kommenden Schuljahr sollen auch die Schulsprengel für Neue Mittelschulen abgeschafft werden. Damit wird auch der Besuch der Themenschulen einfacher.

Bildungskompass und Datenschutz

Der sogenannte Bildungskompass, in dem die Entwicklung jedes Kindes vom Kindergarten bis in höhere Schulen festgehalten wird, soll ein wichtigeres Instrument werden. Wichtig vor allem als Bewertungsinstrument beim Übergang vom Kindergarten in die Volksschule. Ein längerer Beobachtungszeitraum soll dabei auch helfen, die Kompetenzen der Kinder besser zu beurteilen und gegebenenfalls Talente früher zu erkennen. Mit dem Bildungskompass gibt es noch datenschutzrechtliche Probleme, die aber nur vom Bund gelöst werden können.

Reform des Werbemittelerlasses

Was auch für eine Reihe anderer Probleme gilt, die zu einem Forderungskatalog an den Bund gebündelt werden. Dazu gehört die Einführung einer täglichen Turnstunde ebenso, wie ein verpflichtender Ethikunterricht oder eine Reform des sogenannten Werbemittelerlasses. Diese würde die Digitalisierung der Schulen vereinfachen. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, vor allem Hard- und Softwareanbietern, könnten die Schulen nämlich schneller auf modernsten technischen Stand gebracht werden.

Wertekodex als Broschüre

Bis Herbst 2016 soll neben der Deutschpflicht in Schulpausen auch ein Wertekodex für Schüler und Jugendliche vorliegen. Stelzer kann sich diesen auch in Form einer Broschüre vorstellen, über die man auch die Eltern erreichen könne, so Stelzer.

„Wir sprechen Deutsch“

Die Deutschpflicht in Schulpausen sollte von möglichst vielen Schulen mit dem Satz „Wir sprechen Deutsch“ in die Hausordnung übernommen werden, so einer der Wünsche von Landeschulratspräsident Enzenhofer, der aber auch deutlich machte, dass es keine Sanktionen bei Verstößen geben könne. Ganz allgemein wünscht sich Enzenhofer vom Bund „mehr Freiraum und mehr Entscheidungsmöglichkeiten für die Schulen“ anstatt einer stärkeren Zentralisierung.

Kritik von SPÖ und Grünen

Kritik am bisherigen Ergebnis der Task Force kommt vom SPÖ-Klubvorsitzenden Christian Makor, der vor allem zukunftsorientierte Bildungsthemen und eine sozial gerechte MIttelsteuerung vermisst. Daneben ist Makor auch die Zusammensetzung der Task Force ein Dorn im Auge, denn sie bestehe nur aus weisungsgebundenen Beamten und Personen aus VP-Organisationen, so der Vorsitzende des SPÖ-Klubs.

Der Grüne Klubobmann Gottfried Hirz bezeichnete den Zwischenbericht als „Gemischtwarenladen“. Er vermisst Reformen der Schulverwaltung. Der Ausbau der Schulautonomie komme ebenso wenig vor wie die gemeinsame Schule. Stelzer hatte betont, den 15-Prozent-Richtwert für Modellregionen nicht aufweichen zu wollen, auch wenn das der Knackpunkt werden könne.

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