Zu Weihnachten häufen sich Suizide

Vor allem Einsamkeit und Depressionen seien es, die Menschen in den Selbstmord treiben. So die Erfahrungen der Hilfsorganisation pro mente, deren Hilfe zur Weihnachtszeit häufiger in Anspruch genommen wird als im Rest des Jahres.

In Oberösterreich setzten im letzten Jahr 222 Menschen ihrem Leben selbst ein Ende. In vielen Fällen hinterlassen sie traumatisierte Angehörige. Gequält von Trauer, Wut, Scham, Schuld- und Versagensgefühlen geraten manche von ihnen ebenfalls in Suizidgefahr - so die Leiterin des Psychosozialen Notdienstes Monika Czamler.

Wenn dann womöglich mehrere Personen innerhalb der Familie Suizid begangen haben, sinkt die Hemmschwelle, weiß Czamler und führt ein besonders tragisches Beispiel an, wo gleich vier Suzide in der Familie passiert sind.

Betreuung von Hinterbliebenen steigt

Die Betreuung von Hinterbliebenen habe in der letzten Zeit stark zugenommen und mache mittlerweile ein Drittel aller Einsätze aus. Neben Telefonischer Hilfe und Hausbesuchen bietet pro mente auch die Vermittlung von Gruppen an, in denen Betroffene ihre Erfahrungen und Gefühle austauschen können.

Flächendeckender Ausbau

Bis Ende nächsten Jahres soll die Soziale Krisenhilfe von Rotem Kreuz, Telefonseelsorge, pro mente und Exit Sozial gemeinsam flächendeckend ausgebaut werden. Gerade will pro mente darauf hinweisen, dass sich laut eigener Einschätzung mehr als 15 Prozent aller unter Depressionen leidenden Menschen zur Weihnachtszeit das Leben nehmen. Ein Schritt der durch Aufmerksamkeit und das Wählen der Telefonnummer des psychosozialen Notdienstes 0732 / 65 10 15 eventuell verhindert werden kann.

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