Prozess gegen Unteroffizier vertagt

In Wels ist der Prozess um Brandanschläge auf Bundesheerfahrzeuge am Mittwochnachmittag auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Es sollen noch weitere Gutachten eingeholt werden, und auch eines vom Kriminalpsychologen Thomas Müller.

Die Serie von Vorfällen, die dem 50-Jährigen zur Last gelegt werden, reicht von 2007 bis ins Jahr 2012. Aus „Unzufriedenheit mit dem System und der Heeresreform 2010“ soll der Unteroffizier ein Dienstauto eines Kommandanten mit einem Molotow-Cocktail in Brand gesteckt haben.

Gerichtssaal Wels Prozess, Unteroffizier

ORF

2010 gingen zehn Heeres-Lastwagen in Flammen auf, 2012 brannten sieben Fahrzeuge in der Kaserne Hörsching, außerdem gab es mehrere Schmieraktionen und Sabotage-Akte. Doch auch bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren gab es einen Anschlag und mehrere Bekennerschreiben, auf denen jetzt DNA-Spuren des Angeklagten gefunden wurden.

Angeklagter diskutierte mit Sachverständigen

Der Angeklagte ergriff während des heutigen Prozesses häufig selbst das Wort, diskutierte mit Sachverständigen und Zeugen. Er brachte immer wieder die Möglichkeit ins Spiel, dass jemand seine Handschrift nachgemacht haben könnte. Die DNA-Spuren auf den Kuverts erklärte er damit, dass sich beispielsweise jemand seine bereits vorfrankierten Briefumschläge ausgeborgt haben könnte, er habe immer mehrere bei sich gehabt.

Lokalaugenschein und Schriftanalyse

Die Richterin vertagte die Verhandlung am Nachmittag auf unbestimmte Zeit. U.a. soll der Kriminalpsychologe Thomas Müller ein Gutachten erstellen, eine Videoauswertung zweier Überwachungsfilme wird ebenfalls in Auftrag gegeben. Einen Lokalaugenschein und eine weitere vom Verteidiger verlangte grafologische Expertise behält sich das Gericht vor.

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